Duisburg. Polizei ist am 18. September an rund 60 Messstellen im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Schüler schauen ihnen über die Schulter – und tadeln die Raser. Wer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet, darf sich auf ein Lob freuen.

Kinder und Jugendliche haben jetzt entschieden, wo die Polizei beim siebten Blitzmarathon die Geschwindigkeit messen soll. Am nächsten Donnerstag, 18. September, ist die Polizei an rund 60 Messstellen im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Dann muss jeder, der zu schnell fährt, damit rechnen, geblitzt zu werden. Auch einen Tadel der Jungen und Mädchen gibt es dann – aber genauso Lob, wenn die Geschwindigkeit erlaubt ist.

Zwei Schulklassen aus Bergheim und Meiderich haben sich eine Messpatenschaft gewünscht, weil vor ihren Schulen häufig zu schnell gefahren wird – sie dürfen ihre vorgeschlagenen Messstellen besuchen und den Polizisten über die Schulter schauen. Außerdem beschweren sich die Steppkes der beiden Schulen über Falschparker.

Keiner hält sich an die Schrittgeschwindigkeit

Weitere sechs Schüler möchten ihre vorgeschlagenen Messstellen ebenfalls besuchen: Sie finden, Autofahrer achten Am Neuen Angerbach/Am Grünen Hang (Ungelsheim) nicht auf die rote Ampel und sind zu schnell.

70 Polizisten im Einsatz

Rund 70 Polizisten werden am 18. September um sechs Uhr starten und 24 Stunden die Geschwindigkeit kontrollieren.

Die Stadt beteiligt sich mit Mitarbeitern und Messfahrzeugen am Blitzmarathon.

Die Messstellen werden in der nächsten Woche veröffentlicht und die Messpaten eingeladen.

Für den Bereich Franz-Lenze-Platz in Vierlinden meldete ein Schüler (14), dass dort zu jeder Zeit gerast werde und er sich deswegen nicht sicher fühle. Ein Vater wies für seinen zweijährigen Sohn auf eine Spielstraße in Hochfeld hin. Dort seien viele Kinder nachmittags zum Spielen, aber an die Schrittgeschwindigkeit würde sich kein Autofahrer halten. Die meisten Kinder haben Sorge vor Rasern an Fußgängerampeln, in verkehrsberuhigten Bereichen und vor Kindergärten.

"Respekt vor Leben - ich bin dabei!"

Die Verkehrsicherheitsberater der Polizei gingen im Vorfeld gezielt in Schulklassen und haben mit den Kindern der Grundschulen an der Sandstraße in Marxloh und an der Mozartstraße in Neudorf eine Aktion vorbereitet. Auch sie sind beim Blitzmarathon dabei: Sie messen die Geschwindigkeit mit den Polizisten, wollen sich bei den Autofahrern aber auch bedanken, wenn sie mit der richtigen Geschwindigkeit unterwegs sind. Raser jedoch erwartet ein Tadel der Schülerinnen und Schüler.

Der siebte 24-Stunden-Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen ist auch der zweite bundesweite Blitzmarathon. Geschwindigkeit ist weiterhin die größte Gefahr im Verkehr. Kinder schätzen die Geschwindigkeit von Autos anders ein: Sie sind oft spontan und verhalten sich nicht immer vorhersehbar für andere Verkehrsteilnehmer, was zu Unfällen führen kann. Der Leitspruch „Respekt vor Leben - Ich bin dabei!“ beschreibt die Motivation der Polizei. Das Ziel: weniger Tote und Schwerverletzte auf den Straßen.