Wer könnte die Brüsseler Politik besser erklären als ein Vizepräsident der Europäischen Kommission? Das war Günter Verheugen lange Jahre. Bis 2010 kümmerte er sich als EU-Kommissar um Industriepolitik und Osterweiterung.
Im Wintersemester übernimmt er nun die Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator an der NRW School of Governance an der Uni Duisburg-Essen (UDE). Diese wird seit 2008 an Kenner der politischen Praxis verliehen.
Verheugen wird in einem Seminar mit Studenten und Promovierenden über die Entscheidungsprozesse in der EU diskutieren. Wie werden sie in den Ländern vorbereitet, etwa von Kanzlerin und Außenminister? Er wird über die Politik der europäischen Integration sprechen. Wie seine Vorgänger – u.a. Wolfgang Clement, Peer Steinbrück – wird der frühere Spitzenpolitiker auch einen öffentlichen Vortrag halten; der Termin dafür steht noch nicht fest.
Der frühere FDP-Mann trat 1982 der SPD bei und bekleidete viele Führungsämter. 1999 wechselte er nach Brüssel. Als EU-Kommissar managte er bis 2004 die Osterweiterung, bis 2010 war er für Industriepolitik zuständig und Vizepräsident der Europäischen Kommission.