Wenn Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt am Freitag in einen ganztägigen Warnstreik treten, sind davon auch die beiden Altenheime des Awo-Bezirksverbandes Niederrhein in Duisburg betroffen. In beiden Häusern werden an diesem Tag nur etwa zwanzig Mitarbeiter Dienst tun, berichtet Leiter Wolfgang Paas.
Die Notbesetzung in dieser Stärke sei mit der Gewerkschaft Verdi so ausgehandelt, das Wohl und die Grundversorgung der Bewohner könne damit sicher gestellt werden. Einschränkungen gebe es aber in der Küche (nur ein Gericht statt zwei Menüs zur Wahl) und bei Tagesaktivitäten: „Ausflüge für die Bewohner wird es am Freitag wohl nicht geben“, so Paas.
Im Heim an der Karl-Jarres-Straße leben rund 130 Bewohner, das Haus am Innenhafen verfügt über 80 Plätze. Beide Wohnstätten zusammen beschäftigen 192 Mitarbeiter.
Die Gewerkschaft Verdi fürchtet, dass die Gehälter der Awo-Beschäftigten zunehmend vom öffentlichen Dienst abgekoppelt werden. Schon jetzt verdiene eine Erzieherin 170 Euro weniger, eine Altenpflegerin 90 Euro. Für die Beschäftigten fordert Verdi ein Sockelplus von 100 Euro und 3,5 Prozent mehr Lohn.
Anders als der Bezirksverband Niederrhein ist der Awo-Kreisverband Duisburg nicht betroffen vom Tarifkonflikt. Er gehört dem Arbeitgeberverband an.
In Duisburg ist am Freitag eine von drei regionalen Kundgebungen geplant: Start um 9.30 Uhr an der Brücke der Solidarität, von dort geht’s in die Innenstadt von Rheinhausen, Abschluss ist gegen 13 Uhr auf dem Glück-Auf-Platz, berichtet Verdi-Sekretär Harald Hüskes. Er rechnet mit bis zu 800 Teilnehmern, nicht nur aus Duisburg, sondern auch aus den Nachbargemeinden Moers, Neukirchen-Vluyn, Dinslaken und Voerde.