Duisburg.. Die Macher des Duisburger Horrorhauses haben eine feste Unterkunft gefunden: In einer der Bliersheimer Krupp-Villen wird es bald an 365 Tagen im Jahr spuken. Im “Hotel Albtraum“ sind Lesungen, Gruselführungen und Horror-Comedy geplant. Noch werden freiwillige Helfer gesucht.
Gute Nachrichten für alle, die keine Angst vor Gespenstern haben: Das sogenannte Horrorhaus hat eine feste Unterkunft gefunden und ist künftig an der Hamburger Straße in Bliersheim zu finden. Und wie es sich für ein Gruselkabinett gehört, eröffnet das „Hotel Albtraum“ pünktlich zum 31. Oktober.
Für die rund 70 freiwilligen Helfer bleibt bis dahin noch viel zu tun. Zwar haben Daniela und Michael Driske schon jede Menge Schutt und Gestein ins Freie geräumt, aber man sieht dem Haus an, dass es rund 60 Jahre lang unbewohnt war. Genau das aber macht den Charme des Projekts aus, findet Michael Driske, der das Projekt vor vier Jahren entwickelt hat.
Von den Holzdecken hängen dicke Spinnweben, im Keller liegen alte Konservendosen herum und aus der Küchenwand ragen hunderte bunte Kabel. Die Atmosphäre passe schon jetzt, dabei habe man das Haus genau so vorgefunden, lacht Driske.
Gruselshow im eigenen Garten
Die ersten beiden Jahren veranstalteten die Horror-Fans an Halloween eine Gruselshow im eigenen Garten – aus Spaß und komplett kostenlos. Bereits zwei Jahre später kamen mehr als eintausend Besucher, selbst einige Reisebusse hielten vor dem bunt geschmückten Haus. Schließlich sah sich das Projektteam nach einer neuen Bleibe um, auch um den Nachbarschaftsfrieden nicht zu gefährden.
Bereits 2013 gastierte das „Horrorhaus“ in einer der Krupp-Villen – allerdings nur für einen Abend und während Renovierungsarbeiten. Das Anwesen an der Hamburger Straße ist dem Verein „Horrorhaus Macher“ dagegen für die nächsten Jahre fest zugesagt. Die Betreiber der Villa Rheinperle stellen das Gebäude und vertreiben dafür Getränke und Verpflegung. „Das Haus bleibt daher das ganze Jahr über eingerichtet. Alle Möbel sind echt“, berichtet IT-Fachmann Michael Driske.
Der 44-Jährige zieht sein Handy aus der Tasche, leuchtet damit in Richtung Keller und zeigt auf seine neueste Errungenschaft. „Den Zahnarztstuhl habe ich mir 250 Euro kosten lassen. Und der Fernseher da, der ist original aus den 50er Jahren.“ Auch Ehefrau Daniela kommt ins Schwärmen, wenn sie an die neuen Möglichkeiten denkt: „Vielleicht wird es ein ganz klein bisschen so wie der Hamburg Dungeon“, sagt die 46-Jährige. „Wir planen Gruselführungen, Lesungen und Horror-Comedy. Vielleicht stellen wir das Haus auch für Kinderfeste zur Verfügung.“
Halloween-Abend soll auch künftig kostenlos bleiben
Gelegentlich bleiben Spaziergänger vor dem Haus stehen und schauen auf das Schild, das die Driskes im Garten dort aufgestellt haben. Dann schweift der Blick zum Balkon, wo sich ein Plastikskelett an das Holzgitter lehnt. „Wir sehen uns doch am 31.10, um 18 Uhr?“, fragt Daniela Driske einen leicht verunsicherten Passanten, der eifrig nickt. „Einfach vorbei kommen und sich ein Bändchen abholen“.
Der Halloween-Abend im Horrorhaus soll auch in Zukunft kostenlos bleiben. Das Geld, dass die Vereinsmitglieder mit Speisen, Getränken und der Tombola einnehmen, wird für einen guten Zweck gespendet. Bis dahin wird weiter am Haus gearbeitet. Mindestens zehn Helfer würden jedes Wochenende mit anpacken, berichtet Michael Driske. „Das Schöne an dem Projekt ist ja, dass wir unser Hotel-Thema umsetzen und nach Herzenslust basteln können. Im Erdgeschoss haben wir bereits die ersten Zimmer eingerichtet. Allerdings könnten wir noch ein paar Helfer gebrauchen.“ Kontakt entweder per E-Mail oder über die Facebook-Seite. Unterstützer müssen aber mindestens 18 Jahre alt sein.