An den Ganztagsgrundschulen nehmen zu wenig Kinder an den Mahlzeiten teil – nur 63 Prozent. An den weiterführenden Schulen läuft der Auf- und Ausbau von Angeboten noch. Dort nimmt derzeit nur jedes zwanzigste Kind solche Angebote in Anspruch.

Mehr Ganztagsbetrieb in Schulen und immer mehr Kinder, die keinen Imbiss mit zur Schule bringen, stellen die Stadt vor neue Herausforderungen. Seit 2013 arbeitet die Verwaltung darum an einer Neuausrichtung der Schulverpflegung. Für den Schulausschuss gibt es nun einen ersten Zwischenbericht. Viel zu tun bleibt vor allem in den weiterführenden Schulen ab Klasse fünf.

In den 61 Duisburger Grundschulen mit offenem Ganztag wurden ab 2003 Mensen und Ausgabeküchen eingerichtet, die Kinder mit warmen Essen versorgen. Allerdings nehmen nur gut 3000 von knapp 4900 Schülern im Ganztagsbetrieb an Mahlzeiten teil. In sozial schwächeren Stadtteilen ist diese Quote noch niedriger. Grund seien die komplizierten Anträge auf Zuschüsse zum Essensgeld aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sowie der kleine Eigenanteil, den Eltern trotzdem noch abdecken müssen.

Beraterin für Bildung und Teilhabe

Seit April gibt es nun eine Beraterin für Bildung und Teilhabe, die versucht, Eltern von den Essensangeboten in Schulen zu überzeugen, aber auch die Lieferanten berät, die Mahlzeiten kindgerechter zu gestalten. „Ziel ist es, mehr Kinder an den warmen Mahlzeiten teilnehmen zu lassen. Viele werden schlecht von zu Hause versorgt“, heißt es im Bericht der Verwaltung. Wie wichtig eine gesunde Ernährung für die Kinder ist, zeigt ein Beispiel aus Marxloh: Dort finanziert eine Duisburger Firma für jedes Kind ein warmes Mittagessen. Ergebnis: Sie seien zufriedener, es gebe weniger Verhaltensauffälligkeiten und bessere Lernerfolge, so die Schulleitung.

An den weiterführenden Schulen läuft der Ausbau der Mensa-Systeme noch. 2013 investierte die Stadt hier 153 000 Euro, in diesem Jahr werden es 285 000 Euro sein. Wie die Kinder und Jugendlichen dazu gebracht werden können, das Schulessen in Anspruch zu nehmen, erproben die Schulen mit verschiedenen Konzepten. Denn es gibt durchaus Nachholbedarf: 2013 nahmen nur knapp 1300 von 27 000 Schülern der Sekundarstufe 1 das Angebot in Anspruch, an der Schule ein Essen einzunehmen.

Am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium etwa bietet ein Mensa-Verein Mahlzeiten an, die für Kinder in der Erprobungsstufe auch verpflichtend sind. In Gesamtschule und Schulzentrum Süd bietet ein Caterer frisch aufgewärmte Mahlzeiten sowie ein Büffet an. Die Leibnitz-Gesamtschule hat einen türkischen Caterer verpflichtet, um die Akzeptanz der Angebote zu erhöhen. Weitere Schulen stellen sich gerade darauf ein, dass immer mehr Kinder zu ihnen kommen, die aus Kita und Grundschule die Mittagsverpflegung gewöhnt sind. Die Beispiele zeigten jedoch auch, dass es nicht eine einheitliche Lösung geben könne. „Je nach Schulform, Stadtteil, Struktur der Schülerschaft und Engagement der Schulgemeinschaft kommt es darauf an, am Bedarf orientierte Konzepte umzusetzen.“