Die Saison der Philharmonischen Konzerte beginnt am Mittwoch und Donnerstag, 10. und 11. September, jeweils um 20 Uhr im Theater am Marientor mit einem gefeierten Jungstar der Violine. Mit gerade mal 27 Jahren kann die Britin Chloë Hanslip bereits auf eine Karriere von fast zwei Jahrzehnten zurückblicken — bei ihr ging eben alles ein bisschen schneller. Die erste Geige hatte sie schon mit zwei Jahren in der Hand. Drei Jahre später holte Yehudi Menuhin das Ausnahmetalent an seine berühmte Musikschule südlich von London. 1995 kam Chloë Hanslip nach Deutschland, um bei dem großen Zakhar Bron zu studieren, der zehn Jahre hinweg ihr Lehrer und Mentor blieb. Daneben wurde sie durch Persönlichkeiten wie Ida Haendel, Salvatore Accardo und Christian Tetzlaff geprägt.

Es sind Namen, die zum einen für die große geigerische Tradition stehen, zum anderen aber auch für Entdeckerlust und geistige Freiheit. Beides hat Chloë Hanslip in hohem Maße zu bieten. Mit den zentralen Werken des Violinrepertoires ist sie auf den größten Podien der Welt zu erleben; daneben aber streckt sie immer wieder ihre Fühler nach neuen und unbekannten Werken aus.

Auf ihrer edlen Guarneri-Violine aus dem Jahre 1737 eröffnet Chloë Hanslip die philharmonische Spielzeit mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms. Dem virtuosen Blendwerk zeitgenössischer Violinkonzerte setzt der Komponist hier eine Konzeption entgegen, bei der die Geige eng mit dem Orchester verknüpft ist. Alle Kunst der Durchführung tritt zurück hinter dem blühenden Melos und der puren Klangschönheit dieser Musik, die Chloë Hanslip an der Seite von GMD Giordano Bellincampi gestaltet.

Der zweite Teil des Konzert gehört dem großen Jubilar des Jahres 2014: Drei Monate nach seinem 150. Geburtstag ehren die Philharmoniker Richard Strauss mit der Aufführung seiner Tondichtung „Ein Heldenleben“. Der Held, dessen Leben hier in sieben kunstvoll verbundenen Episoden durchschritten wird, ist übrigens niemand anders als der Komponist selbst, der sich mit gerade mal 34 Jahren selbstbewusst ein tönendes Denkmal errichtete.

Karten kosten zwischen 9 und 36 Euro, ermäßigt 5 und 18,50 Euro. Eintritt frei ist für die öffentliche Probe am Dienstag, 9. September, um 12 Uhr im Theater am Marientor.