In Beeck stellten Schausteller 15 WAZ-Lesern ihre Fahrgeschäfte vor und berichteten von ihrem spannenden Leben zwischen Wohnwagen und Trubel. Die Besucher waren begeistert von dem Einblick und freuen sich darauf wiederzukommen, wenn es los geht

Blitzende Lichter, laute Discomusik und sich rasant schnell drehende Karussells: Heute startet die größte Kirmes am Niederrhein – die Beecker Kirmes. Zehntausende Besucher werden an fünf Tagen erwartet. Einen ganz besonderen Eindruck vom Volksfest erhielten 15 WAZ-Leser bei einer Backstage-Tour über die Kirmes vor der heutigen Eröffnung. Karussellbetreiber gewährten Einblick ins Schaustellerleben und verrieten zahlreiche Infos über ihre Attraktionen.

Eindrücke vom Schaustellerleben

Schrauben, ölen, testen – die Schausteller legen noch ein letztes Mal Hand an. Noch sind keine Discoklänge und ängstliche Kreischereien von Geisterbahnbesuchern zu hören. Vielmehr bestimmen ein ständiges Hämmern und Sägen die Klanglandschaft. Bei der Arbeit haben die Schausteller stets ein Lächeln auf den Lippen: Die Vorfreude auf den Rummel steigt, die Laune wird immer besser.

Als Platzmeister Tim Rößler die WAZ-Leser begrüßt und sie gemeinsam die ersten Schritte über die Kirmes machen, tauchen sie ein in eine andere Welt: Wie in einem eigenen Dorf arbeiten, scherzen und leben die Schausteller miteinander. Jemand tritt aus dem Wohnwagen hinter der Frittenbude heraus und grüßt freundlich. An der Raupe schlürft ein Mann genüsslich seinen Pausen-Kaffee. Ein friedliches Dorf vor dem Party-Marathon.

Erste Station der exklusiven Tour ist eine Lieblingsattraktion der Teilnehmer. Am Auto-Scooter von Franz Kropp werden Erinnerungen wach: „Jeder ist ja schon mal damit gefahren“, sagt Hans-Joachim van Baarl (59). „Doch solche Einblicke habe ich noch nie gehabt. Schon spannend zu sehen, wie die Technik funktioniert.“

Beim Gespräch mit Franz Kropp, der den Familienbetrieb in sechster Generation leitet, wollen die Besucher wissen, wie groß der Aufwand ist, den die SchaustellerFamilie bei einem Ortswechsel hat. „Für den Aufbau brauchen wir mehrere Tage, an Kosten fallen für Anreise, Strom und anderes etwa 7000 Euro an“, erklärt Kropp.

Ins Staunen werden die Backstage-Besucher dann beim Fahrgeschäft „Magic Dancer“ versetzt. Die Technik, die das Karusell antreibt, fasziniert sie ebenso wie die Leidenschaft, mit der die Schausteller daran arbeiten. Als das Karussell, das mit seinen „Stahlarmen“ wie eine Krake aussieht, erste Bewegungen macht, zücken die Besucher ihre Fotoapparate.

Nach einem gemütlichen Bummel vorbei an anderen Fahrgeschäften und Buden, endet der Rundgang am Fischstand von Horst Langenberg. Er verrät, wie der Backfisch zubereitet wird und gibt Einblick in die riesigen Kühltruhen. Die Tour-Teilnehmer wollen auf jeden Fall wiederkommen.