Seit geraumer Zeit knirscht es mächtig im Getriebe. Nun kommt der Motor vollends ins Stocken: Die Evag stellt „Via“ auf den Prüfstand. „Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen und zu fragen: Was bringt uns das?“, formuliert Lothar Grüll, Geschäftsführer der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und frisch gewählter stellvertretender Vorsitzender des Evag-Aufsichtsrates. Alles deutet derzeit daraufhin, dass das ambitionierte Projekt auf halber Strecke liegen bleibt. Via sollte als Blaupause dienen für eine städteübergreifende Zusammenarbeit im Revier. Doch Ernüchterung hat sich breit gemacht. Gemeinsame Aufsichtsratssitzungen bei „Via“ beschreiben Teilnehmer so: „Es herrscht Gefrierschranktemperatur.“ Doch nicht nur Verdi-Mann Grüll beschleicht längst das Gefühl, dass es so recht nicht vorwärts geht auf dem gemeinsamen Weg. Das gelte insbesondere für den Overhead, die Verwaltung also. Dies ist auch strukturellen Problemen geschuldet, die bis heute nicht gelöst sind. So hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ihr Personalmanagement - anders als die Evag - ihrer städtischen Holding übertragen, was eine einheitliche Personalstrategie bei „Via“ erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. „Die Duisburger machen ihr eigenes Ding“, klagt Grüll. Inzwischen soll auch die Mülheimer MVG erwägen, wieder gleiches zu tun.