An der Unterstraße will ein Investor möglichst zügig neu bauen. Büros und Wohnungen sollen zwischen Hafen und Stadtmauer auf dem bisherigen Gelände einer Holzhandlung entstehen. Verlagerung erforderlich

Investor Manfred Stüdemann ist zuversichtlich, dass eine Verlagerung des Holzbetriebs an der Unterstraße gelingt. Fotos: WAZ, Stephan Eickershoff
Investor Manfred Stüdemann ist zuversichtlich, dass eine Verlagerung des Holzbetriebs an der Unterstraße gelingt. Fotos: WAZ, Stephan Eickershoff © WAZ

STADTENTWICKLUNG Innenhafen trifft Innenstadt - dieser Punkt, wo die Dynamik der Stadtentwicklung überspringen soll, liegt an der Unterstraße. Der Ist-Zustand: eine Holzhandlung zwischen alter Stadtmauer und Hafenbecken. Das Ziel: ein "Highlight-Standort", wie Immobilienexperte Manfred Stüdemann von dem 9000 Quadratmeter-Areal schwärmt.

Vier Gebäude könnten dort gemäß Masterplan von Lord Norman Foster entstehen, für Büro- und Wohnnutzung, Tibi- und Klosterstraße sollen, wenn möglich, zum Wasser durchgeführt werden, der Leinpfad würde ebenso erhalten bleiben wie Stadttürme und Stadtmauer.

"Die beste Lösung ist dort gerade gut genug", erklärte Stüdemann gegenüber der WAZ. Es werde als Grundlage jedweder Planung einen Architektenwettbewerb geben: "Da stehe ich zu meinem Wort." Und was die Mittelalterliche Stadtmauer angeht: "Wir sind in Gesprächen mit dem Amt für Denkmalschutz." Denkbar sei eine Lösung, wie sie kürzlich bei einem Museumsbau in Köln erprobt wurde, wo ein Teil der Mauer in die Neubau-Fassade integriert wurde. Ende 2009 könnte mit einem ersten Bauabschnitt begonnen werden.

Könnte. Denn noch ist Klärungsbedarf an der Unterstraße. Im letzten Herbst habe sich die Stüdemann-Firma "Schwanentor Projekt-Entwicklung GmbH" durch einen Optionsvertrag das letzte städtische Grundstück am Innenhafen gesichert, berichtete der frühere Haniel-Immobilienchef. Sein Problem: Die Holzhandlung hat noch ein Erbbaurecht über etliche Jahre. Juristisch, so Stüdemann, wäre eine Lösung möglich, in den Verträge von 1950 sei das vorgesehen bei entsprechendem öffentlichen Interesse. Das dauere aber wegen langwieriger Entschädigungsverhandlungen und hemme die Stadtentwicklung an dieser Stelle: "Ich habe daher die Hoffnung, dass wir schnellstmöglich zu einem für beide Seiten vertretbaren Ergebnis kommen", so Stüdemann.