Ab heute fühlt sich Duisburg mal hip und szenig an. Ein Jahr haben die Mitglieder des Vereins „Kultursprung“ an der Neuauflage des Platzhirsch-Festivals gebastelt. Luise Hoyer und René Wolf erklären stellvertretend für das Organisatoren-Team, wie sie mit Kultur die Stadt gestalten.

An diesem Wochenende fühlt sich Duisburg mal hip und szenig an. Ein Jahr haben die Mitglieder des Vereins „Kultursprung“ an der Neuauflage des Platzhirsch-Festivals gebastelt. Ursprünglich haben sich die Mitglieder als „Traumzeitretter“ gefunden. Als das Festival im Landschaftspark eine andere Richtung einschlug, entschlossen sich die Kulturmacher, ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen. „Festival der Artenvielfalt“ lautet der Untertitel und steht für Musik, Lesungen, Theater, Aktionen. Luise Hoyer und René Wolf erklären stellvertretend für das Organisatoren-Team, wie sie mit Kultur die Stadt gestalten.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Eindruck von Duisburg erinnern?

Luise Hoyer: Ich wohne seit 2003 in Duisburg und bin der Liebe wegen in die Stadt gekommen. Der erste Eindruck war gut, ich hatte schnell Kontakt zu netten Leuten, die Sechs-Seen-Platte hat mir gut gefallen.

René Wolf: Wir wollen alle in Duisburg leben und hier ausgehen, deshalb ist es gut, dass hier etwas passiert. Ich habe mich auch damals für die Rettung des Djäzz engagiert. Der Dellplatz bietet sich für ein Festival an, andere Städte beneiden uns um so einen zentralen Platz.

Wie stemmen Sie das Festival?

Luise Hoyer: Wir arbeiten alle ehrenamtlich, haben uns wochenlang in verschiedenen Gruppen getroffen. Die einen hatten Kontakt zu den Bands und haben das musikalische Programm zusammen gestellt, die anderen haben sich um die Theater- und Literaturbeiträge gekümmert. Zusätzlich gab es noch eine Lenkungsgruppe, die alles koordiniert hat. Ohne die vielen Leute, die das alles neben ihrem Job machen, hätten wir das gar nicht geschafft.

Die großen Namen sind diesmal nicht dabei. Was sind die Highlights in diesem Jahr?

René Wolf: Das sind die vielen unterschiedlichen Programmpunkte. Es ist schwierig, mit einem kleinen Budget ein gutes Programm zu machen.

Luise Hoyer: Zumal wir den Anspruch haben, den Künstlern auch eine Gage zu zahlen.

René Wolf: Im vergangenen Jahr haben wir eine Anschubfinanzierung bekommen. Zudem fanden einige Bands unsere Idee gut und wollten uns unterstützen. Diesmal macht die Vielfalt den Reiz aus.
Luise Hoyer: Wir würden uns wünschen, dass die Stadt uns unterstützt, schließlich tun wir auch etwas für die Stadt. Um das Festival langfristig zu sichern, haben wir einen Fonds ins Leben gerufen.