Die großen Namen wie Stoppok und Blixa Bargeld zogen im letzten Jahr die Blicke auf sich und die Besucher an. In diesem Jahr sind die großen Namen etwas kleiner, doch noch immer wird das „Platzhirsch“-Festival als Musikveranstaltung wahrgenommen. „Das ändert sich aber, wenn man erst mal da ist“, sagt Sebastian Schwenk aus der Gruppe der Organisatoren. Trotzdem soll an der Außendarstellung weiter gefeilt werden.
„Wir versuchen immer, die anderen Seiten des Festivals mit in den Vordergrund zu nehmen“, erzählt Schwenk. „Aber zum Beispiel bei der Plakatgestaltung kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass der eine oder andere Musik-Act bekannter ist als das Kindertheater oder ein Tanzprojekt.“ Deshalb weisen die Veranstalter noch mal besonders auf die inklusive Theatergruppe Aihassissi hin, die am Sonntag um 14 Uhr auf der Außenbühne zum Teil des Festivals wird. Am Samstag präsentiert sich außerdem um 14 Uhr ein Theaterprojekt mit unbegleiteten Flüchtlingen und anderen Jugendlichen im Grammatikoff, „Endstation 175“ heißt das Stück.
„Das ,Platzhirsch’ wäre nicht das ,Platzhirsch’, wenn dieses Angebot wegfallen würde“, betont Schwenk. Nichts anderes gelte für die bildende Kunst oder für Performances, die zum Beispiel auf dem Dellplatz, der Keimzelle des Festivals, einen großen Anteil zur Atmosphäre beisteuern würden. „Einmal im Jahr erwacht der tote Dellplatz zum Leben“, sagt Schwenk, und dafür seien nicht nur die Festivalmacher verantwortlich. „Letztes Jahr tauchte eine Capoeira-Gruppe hier auf, die nicht zum Programm gehörte, aber trotzdem eine Präsentation gegeben hat. Und nach einem Konzert entstand plötzlich eine Session, weil Leute hier waren, die das aufgegriffen haben, was auf der Bühne passierte.“
Die Auftritte von „Endstation 175“ und dem Theater Aihassissi liegen Grammatikoff-Chef Rolf Stanietzki besonders am Herzen. Er öffnet sein Haus aber auch am Samstag um 15 Uhr, dann gibt es eine kostenlose Vorstellung des Kindertheaters Petersilie („Bär und Maus“). Der Eintritt ist frei. Ebenso am Sonntag bei „Die Kuh Rosmarie“ (18 Uhr) mit dem Kom’ma-Theater oder nebenan in der Säule beim Theater Kreuz & Quer mit dem Stück „Gebrr und Grimm (Sonntag, 12 Uhr).