Schon 2013 war für die Duisburger Hoteliers ein Rekordjahr. Jetzt zeigen die Zahlen aus dem ersten Halbjahr: Der Höhenflug hält offenbar weiter an. Hält sich der Trend bis zum Jahresende, dürfte die Stadt zum zweiten Mal hintereinander so viele Übernachtungsgäste zählen wie nie zuvor.

Rund 219.000 Übernachtungen stehen in den ersten sechs Monate zu Buche, das ist ein stolzes Plus von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Halbjahr. Bei den Gästezahlen knackt Duisburg erstmals wieder die Marke von 100.000: Das ist ein Plus von 8,8 Prozent. Die meisten Gäste sind bekanntlich Geschäftsleute, der kleinere Teil Touristen.

Bei dieser Entwicklung liegt Duisburg klar über dem Landestrend (+5,7% mehr Besucher), aber auch oberhalb des Anstiegs im Ruhrgebiet (+6,4%) und am Niederrhein (+7%). Es bleibt aber noch Luft nach oben: Oberhausen zum Beispiel hat nur halb so viele Hotels, die Auslastung ist mit 49 Prozent aber deutlich höher als in Duisburg (36,3%).

Kulturelle Fettnäpfchen

Mit den Metropolen Düsseldorf und Köln, die bei den Gästezahlen jenseits der Millionen-Marke liegen, muss sich Duisburg nicht vergleichen, auch nicht mit der Messestadt Essen. Auffällig ist aber: Begünstigt durch ihre Lage profitieren unter den vergleichbaren Städten (siehe Tabelle) besonders Duisburg und Oberhausen durch mehr internationale Besucher. Fast jeder fünfte Gast, der in einem der 52 Duisburger Hotelbetriebe übernachtet, kommt inzwischen aus dem Ausland. Sie bleiben im Schnitt 2,2 Tage und damit deutlich länger als im Vorjahr (1,9 Tage).

In der Region seien die Übernachtungen der Gäste aus den Niederlanden um 30 Prozent gestiegen, aus Polen um 14 Prozent. Ruhr-Tourismus-Geschäftsführer Axel Biermann sieht als Ursache „gemeinsame Marketinganstrengungen im in- und ausländischen Markt.“

Dass die internationalen Gäste für Hotellerie und Gastronomie immer wichtiger werden, hat auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten im Blick. Denn für die Beschäftigten, von der Rezeptionistin bis zum Kellner, bedeute diese Entwicklung eine wachsende Herausforderung, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Hufer: „Wer Fremdsprachen beherrscht, ist klar im Vorteil.“ Aber auch die kulturellen Eigenheiten der Gäste müssten Branchenkräfte kennen, um nicht ins Fettnäpfchen zu treten: „Einem Japaner zur Begrüßung die Hand zu geben, kommt nicht gut“, sagt Hufer und betont, dass Beschäftigten dieses Know-how bei Aus- und Fortbildungen vermittelt werden müsse.