Duisburg. . Vor der Einschulung: Polizei kontrolliert verstärkt an Grundschulen. Verbände geben Tipps, wie kleine Kinder sicher am Verkehr teilnehmen. Zahl der Schulwegunfälle seit Jahren auf gleichem Niveau.

224 Kinder und Jugendliche verunglückten im letzten Jahr auf Duisburgs Straßen, etliche von ihnen schwer. 46 mal ging es dabei eindeutig um einen Schulwegunfall. Deren Zahl liege seit Jahren auf gleichbleibendem Niveau, so die Polizei. Wenn ab Donnerstag rund 4100 i-Dötze erstmals ihre neuen Wege zu den 76 Grundschulen der Stadt erkunden, werden die Polizeidienste besonders wachsam sein. Und auch die Eltern können einiges dazu beitragen, dass ihre Kinder sicher zur Schule und nach Hause kommen.

„Zum Schulstart werden wir alle Streifenwagen mit Hinweisen ausstaffieren und unsere Bezirksbeamten werden besonders wachsam sein“, sagt Polizeisprecher Joachim Wawrzenewski. Im Auge haben die Polizisten, ob vor Schulen Raser unterwegs sind, ob Eltern mit dem „Mama-Taxi“ auf verbotenen Flächen parken, dabei andere Verkehrsteilnehmer behindern oder gefährden – und natürlich auch, ob sich die Kinder richtig im Straßenverkehr verhalten. „Dabei werden wir die Grundschulen stärker in den Blick nehmen. Die kleinen Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, so Wawrzenewski.

Elternautos an Schulen seien kein großes Thema in Duisburg, versichert der Polizeisprecher. Sie sind auch nicht die beste Alternative für den Schulweg, erklären Kinderhilfswerk und Verkehrsclub Deutschland: Die beiden Verbände appellieren zum Schulbeginn, die Wege gerade mit den kleinsten Kindern möglichst zu Fuß, mit dem Roller oder Fahrrad zurück zu legen. Nur so könnten Kinder lernen, sich souverän im Verkehr zu bewegen. Dabei sollte ein Weg festgelegt und geübt werden, der viel befahrene Straßen und Kreuzungen meidet. Der sicherste Weg ist dabei nicht unbedingt der kürzeste. Und wo Autofahrten unvermeidlich sind, weil Schulbusse fehlen oder Wege zu lang sind, sollten Eltern Fahrgemeinschaften bilden und die Kinder dennoch von einem festgelegten Treffpunkt zum Ein- und Aussteigen das letzte Stück zu Fuß gehen lassen.

Die Verkehrswacht gibt noch einige weitere Hinweise fürs Schulwegtraining: Kinder sollten auf Gehwegen an der Hausseite gehen, Straßen nur an Ampeln, Zebrastreifen, Mittelinseln und übersichtlichen Stellen überqueren. Wichtig: Das Kind muss lernen, dass es auch an grünen Ampeln auf abbiegende Fahrzeuge achten muss. Kinder sollten genug Zeit für den Weg haben, nie unter Druck gehen müssen. Der Weg sollte so oft geübt werden, bis das Kind genug Sicherheit besitzt. Tipp, um das festzustellen: Eltern sollten in einem Spiel die Rollen tauschen und sich von ihrem Kind zur Schule bringen lassen.