Der Druck durch den Flüchtlingsstrom auf Duisburg wird immerdramatischer. Jetzt muss die Stadt sogar schnellstens ein Zeltdorf errichten, um Asylsuchende aufzunehmen. Die Notunterkunft soll in Walsum aufgeschlagen werden.

Am Freitag informiert Sozialdezernent Spaniel um 15 Uhr im Walsumer Bezirksamt Politiker, Bürger, Kirchengemeinden und Vereine über die geplante kleine Zeltstadt. Sie soll möglichst kurzfristig an der Römerstraße auf einem ehemaligen Sportplatz errichtet werden. Die Unterbringung in Zelten ist nur als vorübergehende Notlösung gedacht und soll vor dem Winter beendet sein.

Erst vergangene Woche hatte Spaniel eine Notunterkunft in der ehemaligen Grundschule Werthauser Straße in Hochemmerich angekündigt. Dort sollen schon nächste Woche syrische Flüchtlingsfamilien untergebracht werden. Bis Oktober soll das Schulgebäude als Notunterkunft hergerichtet werden. Spaniel spricht von einem „dramatischen Anstieg“ der zugewiesenen Flüchtlingszahlen. Bislang sind es rund 100 im Monate, nun werden es 130 sein.

Das NRW-Innenministerium bestätigt auf WAZ-Anfrage, dass es weiterhin Bedarf an Großasyl-Unterkünften gibt, die das Land auf seine Kosten in Kommunen betreibt. Duisburg erwägt, dafür wie Essen Interesse anzumelden. Hintergrund: Die Belegungszahl – rund 500 – wird auf das Stadtkontingent der Asylsuchenden angerechnet. Die Stadt würde rund fünf Millionen Euro Kosten sparen.