In der Hauptsaison gleicht das Audi-Logistikzentrum Schnellecke im Logport II einem echten Bienenstock. Täglich erreichen 70 Lastwagen den Gebäudekomplex in Wanheim, werden dort entladen und wieder neu bestückt.

Im Moment fahren viele Audi-Werke – etwa in Indien und China – Sparschichten, weshalb es bei Schnellecke etwas ruhiger zugeht. Zeit für Niederlassungsleiter Rene Elbert, 20 WAZ-Lesern die Pforten seines Unternehmens zu öffnen und einen kleinen Rundgang für seine Gäste zu veranstalten.

Klein ist bei Schnellecke allerdings wenig. Wer durch die Tür in die erste Lagerhalle tritt, wird von der schieren Größe des Gebäudes übermannt. Der gesamte Komplex bringt es auf knapp 53 000 Quadratmeter Fläche. Herold Topf ist sich jetzt schon sicher, dass er seinen Bekannten genau davon erzählen wird: „Diese Größenordnung hatte ich mir so nicht vorgestellt“, sagt er und fällt in die für die Besuchergruppe typische Haltung: Kopf in den Nacken, Mund leicht geöffnet.

Rene Elbert führt seine Schützlinge überall herum und kommt auch schon mal mit seinen Angestellten ins Gespräch. So erfahren die Besucher auch, wie die Staplerfahrer auf dem Gelände erkennen, welche Autoteile wohin gebracht werden müssen: „Hier arbeiten sogenannte ,Toucher’ mit Software“, erklärt Elbert und ergänzt: „Der ,Toucher’ weiß, wo was hin muss und stellt über einen Computer mit Touch-Screen eine Liste für den Gabelstapler her. Über den Computer auf dem Gabelstapler wird dem Fahrer dann erklärt, wohin er fahren muss.“

Unter den Besuchern kommt auch schnell die Frage nach den Arbeitsplätzen auf. Elbert dazu: „Wir haben hier über 4000 verschiedenen Verpackungsvorschriften, das können wir nicht automatisiert machen. Deshalb haben wir hier insgesamt 70 Prozent Personalkosten für rund 500 Mitarbeiter.“ Die Meinung der Gruppe ist dazu einhellig: Viele Arbeitsplätze sind gerade in Duisburg wichtig. Zuspruch fand auch der Einsatz von Menschen mit Behinderung in einer eigenen Abteilung.

„Unsere Arbeit hier hat manchmal ein bisschen was von Tetris“, sagt Elbert halb im Scherz, aber das Bild leuchtet ein. Alles muss passgenau sein. Jeder verschwendete Zentimeter in einem Container kostet das Unternehmen Geld. „Euro-Paletten können wir nicht benutzen, die amerikanischen Container sind nicht darauf abgestimmt“, erklärt Elbert, warum in einer eigenen Halle von Mensch und Maschinen passende Verpackungen hergestellt werden.

Über eine Stunde dauerte der Rundgang mit dem Niederlassungschef und am Ende ist sich etwa WAZ-Leser Werner Keienburg sicher: „Der Name ,Logistik’ gehört hier tatsächlich hin!“