Duisburg. Kommende Woche beginnt für 4235 i-Dötze in Duisburg die Schule. Die Kinder, die bislang an der Grundschule Obermauerstraße zur Schule gingen, sollen im neuen Schuljahr in Containern unterricht werden. Die sollten auf dem Pausenhof der Astrid-Lindgren-Schule aufgestellt werden. Doch wo sind die?

Für 4235 Kinder beginnt in der kommenden Woche der „Ernst des Lebens“, wie es so schön heißt. Sie werden das erste Mal in ihrem Klassenraum stehen, ihre sieben Sachen auf den Tisch legen, sich an eine neue Umgebung gewöhnen. Doch nicht nur Erstklässler werden diese Erfahrung machen. Auch die Grundschüler, die bisher in der Stadtmitte, in dem Gebäudekomplex an der Obermauerstraße zur Schule gingen, werden sich ab Mittwoch in einer Woche an eine neue Lernheimat gewöhnen müssen.

Allerdings befinden sich dort, wo in wenigen Tagen die Bankreihen und die Tafel stehen sollen, bisher nur Markierungen auf den Pflastersteinen und ein aufgeschütteter Hügel Bausand, umrahmt von altem Baumbestand. Weit und breit ist keiner der drei Container in Sicht, in denen der Schulbetrieb nach Ende der Ferien starten soll.

Schule im Auflösungsprozess

Die Obermauerschüler wechseln aus der Altstadt fast komplett zur Astrid-Lindgren-Schule an der Aakerfährstraße in Duissern. Das entsprach auch weitgehend dem Wunsch der Eltern, nachdem ihr Protest gegen die Schließung erfolglos blieb. Schon vor zwei Jahren hatte der Rat beschlossen, die Obermauerschule zu schließen. Seitdem befindet sich die Schule im Auflösungsprozess, neue Schüler wurden nicht mehr angenommen. Mit Ende des vergangenen Schuljahrs konnten sich die Schüler dann auch von ihrem Gebäude verabschieden, das bald abgerissen und dem neuen Mercator-Quartier weichen wird. Übrig sind noch knapp 50 Schüler der dritten und vierten Klassen.

In der neuen Heimat an der Aakerfährstraße hat die Astrid-Lindgren-Schule allerdings keine Räume für weitere Klassen. Wo also sind die Container? Sie sollen im Laufe dieser Woche aufgestellt werden, sagt Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für Schule und Bildung. Der genaue Liefertermin war zum Wochenende aber noch unklar. „Die Logistik steht in den Startlöchern, die Umzugsunternehmen stehen auf Abruf“, sagt Kalveram. Am Montag und Dienstag könnten die Klassen dann noch eingerichtet werden, auch mit Unterstützung der Lehrer.

Langwierige Genehmigungsverfahren

Doch warum ist das trotz zwei Jahren Vorlauf so knapp kalkuliert, warum sind noch nicht einmal die Bäume zurückgeschnitten, damit die Container überhaupt aufgestellt werden können? Es hänge mit dem langwierigen Genehmigungsverfahren zusammen, sagt Kalveram. Über einen Plan B, wenn der knappe Zeitplan scheitern sollte, will er erst gar nicht reden: „Oberstes Ziel ist, dass der Unterricht zum Schulstart stattfindet. Dafür werden wir alles tun.“