Duisburg. Der Flüchtlingsstrom aus Kriegsgebieten in aller Welt reißt nicht ab. Am Freitag informierte die Stadt Duisburg kurzfristig auf einer Bürgerversammlung in Rheinhausen, dass die ehemalige Grundschule an der Werthauser Straße in Hochemmerich als Notunterkunft hergerichtet werden muss.

1500 Asylbewerber leben schon in Duisburg. Und jeden Monat bekommt die Stadt nach festen Schlüsseln 100 Flüchtlinge mehr zugewiesen. „Die Lage ist dramatisch“, so Duisburgs Sozialdezernent Reinhold Spaniel auf der Bürgerversammlung im Bezirksamt Rheinhausen. Schnell muss die Stadt Notunterkünfte einrichten, bis die beschlossenen sieben auf alle Stadbezirke verteilten festen Unterkünfte fertig sind. Erst zwei in Wedau und in Beeck sind bezogen, die dritte in Walsum wird jetzt gebaut

Doch die Zeit drängt. Deshalb muss die ehemalige Schule in Rheinhausen jetzt Flüchtlinge aufnehmen. „Wir haben seriös unsere Hausaufgaben gemacht“, betonte Spaniel. Schon Ende August sollen die ersten Flüchtlingsfamilien aus Syrien, rund 30 Personen, notdürftig in der Turnhalle der Schule untergebracht werden. Das alte Schulgebäude wird dann bis Oktober hergerichtet, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Insgesamt werden 80 bis 100 Asylbewerber dort untergebracht.

Duisburger sollen nicht "auf Parolen der Rechten hereinfallen"

Die Lösung ist eine Notlösung, unterstrich Spaniel auf der Bürgerversammlung, der die Nutzung weiterer Notunterkünfte nicht ausschließt. Nach Angaben des Landes muss Duisburg ab Oktober mit 130 zugewiesenen Flüchtlingen pro Monat rechnen. Die Unterbringung soll befristet sein, unterstrich Spaniel und widersprach damit Befürchtungen von Anwohnern. In Rheinhausen an der Deichstraße soll dann 2015 die feste Unterkunft errichtet werden.

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Die Flüchtlinge werden vor Ort vom Sozialamt und von Wohlfahrtsverbänden betreut. Auch ein Wachdienst wird vor Ort sein. Auf der Bürgerversammlung blieben Unmutsbekundungen von Anwohnern nicht aus. Sie sorgen sich um Kriminalität. Der Sozialdezernent versicherte, dass die Sorgen ernst genommen werden, sich Ansprechpartner vor Ort auch um die Belange der Anwohner kümmerten. Die SPD-Ratsfrau Elke Platz warnte zugleich davor, „nicht auf Parolen der Rechten hereinzufallen“.