Duisburg. . Genutzt wird das Stadthaus heute von den Amtsstellen des Technischen Dezernates, die sich überwiegend dem Planen und Bauen widmen. Es enthält einen der beiden Paternoster-Aufzüge, spöttisch auch „Beamtenbagger“ genannt.
Friedrich-Albert-Lange-Platz 7 lautet die höchst passende Adresse der Unteren Denkmalbehörde, denn das Gebäude steht selbst unter Denkmalschutz. Bekannt ist es als „Stadthaus“, und wie stadtbildprägend es ist, sieht man am besten aus einigen Metern Entfernung.
Optische Wirkung
Vom König-Heinrich-Platz aus entwickelt das Ensemble mit Stadthaus die größte optische Wirkung. Links das langgestreckte Gerichtsgebäude, anschließend die nüchterne Architektur der Liebfrauenkirche, dann das Behördenhaus mit seiner Natursteinfassade, in der Mitte die beeindruckende Säulenfront des Stadttheaters und dann – wiederum in Naturstein – das Hotel „Duisburger Hof“. Ob die Architektur des „City-Palais“ die selbe Stimmigkeit zu entwickeln vermag, mag jeder für sich entscheiden.
Zurück zum Stadthaus, ein dreiseitig geschlossener Gebäudekörper mit zwei, von massiven Säulen – vielleicht vom Theater inspiriert – betonten Eingängen und einem Turm, der es in sich hat. Fünf Geschosse ist er hoch und hat zur Treppe eine mechanische Alternative, nämlich einen Paternoster. Techniker nennen so etwas Personen-Umlaufaufzug, Spötter wegen der vorwiegenden Verwendung in Behördengebäuden auch Beamtenbagger. In diesem Fall sind es zwölf Kabinen an Ketten, die kontinuierlich in einem Schacht hoch- und im anderen runter fahren. Einen weiteren Paternoster gibt es im Rathaus.
Mehr Platz für die Verwaltung
Und genau dieses Zentrum der Stadtverwaltung wurde in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts zu klein, die Verwaltung der wachsenden Stadt brauchte mehr Platz. Wenige Schritte entfernt wurde am Rande des Wasserviertels ein Bauareal gefunden und von 1924 bis 1926 entstand der erste Bauabschnitt an der Moselstraße. Das ursprüngliche Walmdach wich nach Bombenschäden in der Wiederaufbauphase einem etwas zurückversetzten Staffelgeschoss. In den 50er-Jahren und auch später dann wurden Erweiterungen vorgenommen.
Genutzt wird das Stadthaus von den Amtsstellen des Technischen Dezernates, die sich überwiegend dem Planen und Bauen widmen. Das wiederum sollte sich nach den Denkmalakten auch ganz bewusst im Bau ausdrücken: „Es galt, das Bild der Stadt für Bürger und Auswärtige mit diesem Neubau entscheidend zu prägen.“ Und: „Architekturhistorisch ist das Stadthaus als charakteristisches Bauwerk einzureihen in die Baugeschichte der 1920er-Jahre in der Abwägung zwischen schlichter Sachlichkeit und belebendem Dekor (. . .).“