Duisburg. Mit dem Quartier 1, dem Filet-Grundstück am Hauptbahnhof, bewerben sich Duisburg und der Immobilien-Entwickler Aurelis um die neue Sparkassen-Akdemie aller 105 NRW-Sparkassen. Ab 2017 sollen dort im Jahr 20.000 Banker Seminare und Kurse belegen. Die Konkurrenz ist groß. Es gibt 100 Bewerbungen.

Lage, Lage, Lage: Die alte Maklerweisheit soll Erfolgsgarant der Duisburger Bewerbung um die NRW-Sparkassen-Akademie sein. Die Stadt und der Immobilienentwickler Aurelis gehen mit dem Quartier-1-Gelände am Hauptbahnhof ins „große Rennen“ der rund 100 Bewerber aus ganz NRW. „Es gibt keine Stadt und keinen Standort in einer Stadt, der so optimal zu erreichen ist“, wirft Oberbürgermeister Sören Link bei der Präsentation der Bewerbungsdetails am Donnerstag im Rathaus in die Waagschale.

Wie berichtet wollen die beiden NRW-Sparkassenverbände für ihre 105 Sparkassen eine gemeinsame Fortbildungsakademie gründen. Über 20.000 Lehrgangsteilnehmer sollen sie im Jahr nutzen. Die Ausschreibung setzte den großen Run auf die attraktive Einrichtung in Gang. Seit Mai hat auch Aurelis an der Bewerbung gearbeitet, dafür immerhin eine sechsstellige Summe investiert. Zwei Millionen Quadratmeter Entwicklungsfläche im Land betreut die Aurelis. Ins Rennen geht sie nur mit dem Duisburger Quartier. Weil es von der Lage, so Regionalchef Olaf Geist, perfekt auf das Anforderungsprofil passt. „Alle Kraft für Duisburg“, meint Geist.

"Tolle Visitenkarte in der Stadt"

Für die Akademie hat Aurelis vom Duisburger Architektenbüro aib GmbH einen Entwurf erarbeiten lassen, der direkt an der Koloniestraße ein siebenstöckiges Gebäude aus Naturstein- und Glasfassade mit Tiefgarage oder Parkhaus vorsieht. Einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ nennt Aurelis als Bausumme. Die von den Sparkassenverbänden geforderten Hotel-Kapazitäten lassen sich in der Innenstadt locker erfüllen. Dazu: ICE- und Bahnanschlüsse, die Autobahn vor der Tür, der Flughafen gleichen nebenan, kurze Wege in die Innenstadt und ins Grüne: „das ist eine super Bewerbung“, gibt sich OB Link zuversichtlich, dass Duisburg auf jeden Fall zum Kreis der Favoriten zählen wird.

Botschafter für die Stadt-Bewerbung will auch Duisburgs Sparkassenchef Joachim Bonn sein: „Ich will tun, was ich kann. Die Sparkassen hätten eine tolle Visitenkarte in der Stadt“, sagte Bonn, der auch die Architekten lobt: Sie hatten das Kuhlenwall-Karree der Sparkasse gebaut.

Zweites Pfund, das Duisburgs Bewerbung Gewicht gibt: Für das 45.000 qm große Areal am Hauptbahnhof, das Aurelis derzeit mit Millionenaufwand erschließt, liegt längst Planungsrecht vor. Wenn Ende des Jahres eine Entscheidung für den Standort fällt, könnte Aurelis praktisch am nächsten Tag loslegen. Eine geplanten Eröffnung der Akademie für den Juli 2017 stünde dann nichts im Wege...