Neudorf. .

Die Parklatz-Situation auf dem Edeka-Gelände am Sternbuschweg in Neudorf erhitzt weiter die Gemüter. Dort will die Firma „Park & Control“ seit einigen Monaten für Ordnung sorgen und Edeka helfen, Langzeitparker loszuwerden. Auf unseren Bericht über ein dickes Knöllchen wegen Vergessens der Parkscheibe folgten zahlreiche Zuschriften, Anrufe in der Redaktion und Online-Kommentare. Die Meinungen über Recht und Unrecht des Strafzettels gehen auseinander. Deutlich wird aber, dass zahlreiche Einkäufer vor dem Supermarkt am Sternbuschweg selbst schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Irmgard Amberg schildert, dass sie ebenfalls ein „Knöllchen“ erhalten habe – trotz Parkscheibe. „Ich konnte meinen Augen nicht trauen“, sagt die 84-Jährige. Ihre Vermutung: „Der Kontrolleur ist nicht nah genug an mein Auto gegangen. Von weitem konnte man die Scheibe schlecht sehen. Als das Strafticket dann gedruckt war und er am Auto die Scheibe sah, hat er es trotzdem an den Scheibenwischer geklemmt.“

Verschlechterung für Anwohner

Amberg habe sich umgehend an das Edeka-Personal gewandt „Sie versuchten, die Parkplatzkontrolleure telefonisch zu erreichen – ohne Erfolg“, sagt sie. Die Mitarbeiter seien aber mit ihr zum Auto gegangen, um ein Foto zu machen. „Sie haben mir natürlich geglaubt, sagten aber auch, dass sie nichts machen können. Ich müsse mich an Park & Control wenden“, erzählt Amberg.

Bezahlt hat sie den Strafzettel über 30 Euro nicht. Daraufhin flatterte ihr prompt eine Mahnung über weitere 22 Euro ins Haus. „Ich habe wirklich nichts falsch gemacht und zahle nicht“, stellt sich Amberg stur. Sie habe die Angelegenheit einer Anwältin übergeben.

Der Neudorfer Christoph Mann macht auf ein weiteres Problem aufmerksam, das sich durch die Neuregelung ergeben hat. Auch in der Umgebung habe sich die Park-Situation für die Anwohner jetzt verschlechtert: „Was mir besonders aufstößt, ist der Umstand, dass Mitarbeiter von Edeka und in der Nähe liegenden Geschäften unsere ohnehin schon knappen Parkplätze benutzen“, so Mann. Er erklärt weiter: „Ich hoffe, dass die Geschäftsführer der anderen Firmen bei ihrem Gewinnstreben auch die Interessen der Kunden und der Anwohner berücksichtigen. Das würde gut zu einem Stadtteil passen, der von Toleranz und Respekt geprägt ist.“