Duisburg. . Bei den zwei Demonstrationen am gestrigen Abend in der Duisburger Innenstadt blieb es friedlich. Eine Gruppe aus 20 Teilnehmern hatte „Freiheit für Palästina“ gefordert, die Gegendemo mit 60 Teilnehmern hatte das Motto: „Keinen Fußbreit dem Antisemitismus“.
Lena Rockwitz hat arabische Wurzeln. Die junge Frau, die gestern die Demonstration „Kein Fußbreit dem Antisemitismus und Antizionismus“ in der Innenstadt organisiert und angemeldet hatte, ist mit einem Mann jüdischen Glaubens liiert. „Und was wir beide hinbekommen, das sollte doch auch für uns alle irgendwie möglich sein“, sagte die Aktivistin.
Diese Gegendemo war für sie die einzig passende Antwort. „Wir müssen was tun und dürfen den Hetzern nicht einfach die Straße überlassen“, so Rockwitz. „Ich würde mich auch schützend vor jede Kirche oder jede Moschee stellen. Es darf hier nicht um Religionen gehen, es geht immer um die Menschen und einen respektvollen Umgang miteinander.“ Auch Michael Rubinstein, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg, appellierte, dass Duisburg eine weltoffene und tolerante Stadt bleiben solle. Es kam zu Zwischenrufen von Menschen, die in Israel einen Täter-Staat sehen, der mit Waffengewalt gegen Palästinenser vorgeht. Es blieb aber beim verbalen Schlagabtausch.
Brandanschlag auf Synagoge in Wuppertal verurteilt
Das Duisburger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage zeigte sich entsetzt über den Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal-Barmen, der sich in der Nacht auf Dienstag ereignet hatte. Mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund verurteilt das Bündnis jede Form von Gewalt gegen Menschen jüdischen Glaubens und ihre Einrichtungen.
Eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gab es für eine junge Frau, die zu den 20 Demo-Teilnehmern der Gruppe „Young Struggle“ gehörte. Sie hatte laut Polizei ein Plakat mit einer volksverhetzenden Aufschrift hochgehalten. Insgesamt knapp 80 Polizeibeamte waren im Einsatz. Das waren ungefähr genauso viele wie addiert bei beiden Demos Teilnehmer gezählt wurden. tric