Duisburg. Mit Kreuzen und Kerzen hat die Aids-Hilfe Duisburg auf der Königstraße vor dem „Forum“ an fünf verstorbenen Drogentoten des letzten Jahres erinnert und Rosen an Passanten verteilt. Anlass war der Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige.

Mit Kreuzen und Kerzen hat die Aids-Hilfe Duisburg auf der Königstraße vor dem „Forum“ an fünf verstorbenen Drogentoten des letzten Jahres erinnert und Rosen an Passanten verteilt. Anlass war der Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige.

In dem Zusammenhang kritisiert die Aidshilfe, dass es in Duisburg keinen „Drogenkonsumraum“ gibt, in dem geschützt und unter sicheren Bedingungen der Konsum möglich wäre und medizinisch ausgebildetes Personal bei lebensgefährlichen Überdosierungen Akuthilfe leisten sowie Therapien oder Entgiftungen vermitteln könne.

Statistik des Landesamtes

„Auch die nicht Drogen konsumierende Bevölkerung wird durch solche Räume deutlich entlastet, da durch diese der Konsum illegaler, harter Drogen in der Öffentlichkeit, etwa in Parkanlagen wie dem Kantpark, auf offener Straße sowie in Verkehrsstationen rückläufig ist“, sagt Ralf Runniger, Mitarbeiter der Aids-Hilfe. Damit würde es auch deutlich weniger benutztes Spritzbesteck im öffentlich Raum geben. Drogenkonsumräume gebe es in zehn NRW-Städten wie in Dortmund, Bochum, Essen, Wuppertal oder Troisdorf.

Das generelle Hauptproblem liege in der Illegalität, erklärt der Verein: Überteuerte Preise auf dem Schwarzmarkt würden Beschaffungskriminalität und Beschaffungsprostitution erzeugen. Der Schwarzmarkt sei auch Ursache für die Streckung des Stoffes mit gesundheitsgefährdenden Beimengungen wie Arsen, Puddingpulver oder zerstoßenes Glas. „Der bessere Weg ist es, Energie und finanzielle Mittel nicht für die Prohibition sondern für Präventions- und Hilfsangebote für Menschen zur Verfügung zu stellen, die mit ihrem Drogenkonsum Probleme haben“, sagt Silke Stützel vom Vorstand der Aids-Hilfe.

Im Jahr 2012 hatte es in Duisburg zwölf Todesfälle infolge von Missbrauch illegaler Drogen gegeben, wie das Statistische Landesamt am Montag ebenfalls anlässlich des Gedenktages mitteilte. Es ist der höchste Wert im Vergleich der veröffentlichten Fünf-Jahres-Werte. So gab es 2007 nur einen Drogentoten. Die Landesstatistiker erfassen zudem in der Drogenmissbrauch-Statistik auch die Todesfälle infolge von übermäßigem Alkoholkonsum. Demnach gab es 2012 in Duisburg 104alkoholbedingte Todesfälle, insgesamt sind das knapp zwei Prozent aller Todesfälle in dem Jahr.