Im Innenhof des Lehmbruck-Museums wird schwer gearbeitet. Immer wieder fliegen kleine Steinstücke durch die warme Sommerluft, begleitet von einem ständigen Klopfen auf den Billerbecker Sandstein, der fleißig geformt wird. Elf kleine Bildhauer arbeiten in dieser Woche beim Museums-Ferienspaß an ihren ersten Arbeiten.

So ganz zufrieden ist Amelie mit ihrem Seestern noch nicht. „Die Konturen müssen noch feiner werden“, sagt die Zehnjährige und fühlt über den hellen Stein. Sofort macht sie sich mit Spitzeisen und Klüpfel wieder an ihr Werk.

Markus Franz schaut ihr dabei über die Schulter und gibt immer wieder wertvolle Tipps. Der 29 Jährige studiert Kulturpädagogik, hat eine Steinbildhauerlehre absolviert und leitet den einwöchigen Ferienkurs. „Ich versuche immer kleine und einfache Ratschläge zu geben“, erklärt Franz. Angefangen haben die elf jungen Künstler im Alter zwischen neun und 14 Jahren am Montag mit ersten Skizzen und Modellen aus Ton. „Dann mussten wir natürlich auch noch die spezielle Technik lernen und üben, wie man mit Zahneisen und Spitzeisen umgeht. Einige hatten damit schon ein wenig Erfahrung. Andere haben Neuland betreten. Alles kein Problem“, berichtet der Kursleiter.

Bis zum Ende der Woche sollen aus dem Stein Tierfiguren entstehen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. „Bei mir wird es ein Mischling aus Giraffe und Lama“, erläutert Daniel (12) und deutet auf seinen flachen Stein. Amon lässt hingegen ein bislang vollkommen unbekanntes Fantasietier entstehen. „Das wird lustig. Es macht Spaß“, sagt der Zehnjährige, der weiter engagiert seinen Stein formt. Für die Nachwuchskünstler hat das Museum extra Sandstein aus dem Billerbecker Steinbruch anliefern lassen. „Damit lässt es sich leichter arbeiten. Granit ist viel zu hart. Da würden die Kinder sich die Zähne dran ausbeißen“, erläutert Sybille Kastner von der Kunstvermittlung des Museums.

Emily (13) hat ihre Skulptur bereits ganz standesgemäß mit ihren Initialen versehen. Die glatte Steinoberfläche ziert eine Eidechse. „Viel muss ich nicht mehr machen“, sagt sie zufrieden. Für die neunjährige Selin steht dagegen noch etwas mehr Arbeit an. Die Strukturen mehrerer Blätter hat sie schon fein säuberlich mit dem Bleistift vorgezeichnet. Nun muss sie diese noch in Stein meißeln. „Das muss ich ganz genau machen“, schnauft sie. Bis morgen hat sie dafür noch Zeit. Dann endet der Ferienkurs mit Markus Franz. Die Ergebnisse präsentieren die kleinen Bildhauer am 17. August um 16 Uhr auf der Spezialausstellung zum Museumsspaß im Lehmbruck Museum.