Duisburg macht Ernst mit dem Sparen. Jedenfalls beim Feuerlöschboot.

Das ist vom Baujahr 1972. Vor gut zwei Jahren beauftragte der Rat das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme in Neudorf, die Frage gutachterlich zu entscheiden: Generalreparatur oder Neukauf?

Bis dahin waren in wenigen Jahren fast 700 000 Euro an Sanierungskosten angefallen. Für die Zukunft wurden weitere Reparaturen in gleicher Höhe befürchtet, für Fahrmotoren, Generatoren und Schiffselektrik. Letztere galt als besonders bedenklich: „Wir haben dauernd Kurzschlüsse an Bord”, zitierten wir damals, beim Besuch der Hafenfeuerwache, einen Feuerwehrmann. Und: „Das Boot müsste völlig neu verkabelt werden.” Denn bei Einsätzen mit hoch entzündlichen Gasen, so die Befürchtung, würde ein einziger Funke genügen, das Löschboot selbst in Brand zu setzen.

Andererseits galten die Kosten für ein neues Löschboot als extrem hoch: Für rund 4,5 Mio Euro bekäme man an Land eine ganze Feuerwache. Schließlich rückt das Boot selten öfter als einmal pro Woche aus. Und Großeinsätze, bei denen es seine Leistungsfähigkeit voll unter Beweis stellen kann, sind selten.

Von Dramatik war bei Uwe Zimmermann, dem neuen Leiter der Duisburger Feuerwehr, gestern keine Rede mehr. „Bei jährlichen Unterhaltskosten im fünfstelligen Bereich”, und so sei es zuletzt gewesen, „kann das Boot noch einige Jahre betrieben werden”, erklärte er zum Ausgang des Gutachtens. Keine Rede mehr von bevorstehenden hohen Reparaturkosten. Vielmehr sei der enorme Aufwand, den man seit etwa 2000 habe treiben müssen, außerordentlich gewesen. So war das Boot 2001 vor Uerdingen eingesetzt worden, um ätzende Salpetersäure niederzuwerfen. Darunter aber hatten seine Wasserrohre gelitten, mussten ausgetauscht werden. Teilweise, so Zimmermann, sei damals schon die Verkabelung erneuert worden. Außerdem sei der Steuerstand modernisiert worden. Auch in der Ersatzteilversorgung sieht Zimmermann kein großes Problem. „Notfalls muss eben ein neuer Motor eingebaut werden.” Eine einzelne solche Reparatur im Jahr könne man schultern.

Hinsichtlich seiner Bestückung gilt Duisburgs erstes Feuerlöschboot immer noch als zeitgemäß. Das Reserveboot, zehn Jahre älter, gehört dem Land NRW. Doch damit hatte die Stadt sich schon vor Jahren nicht darüber einigen können, wer die Kosten für die Nachrüstung eines Überlaufschutzes am Tankeinfüllstutzen, wie er heute Vorschrift ist, trägt. Das Reserveboot war stillgelegt worden.

Eine Neuanschaffung wünscht Uwe Zimmermann sich in Katamaran-Bauweise, mit wenig Tiefgang. Ein solches Boot wäre schneller, würde die Fahrzeiten nach Uerdingen (eine Stunde) und Walsum (45 Minuten) verkürzen.