Duisburg. . Die A 59 in Fahrtrichtung Düsseldorf bleibt bis Anfang August gesperrt – und damit drei Wochen länger als geplant. Die Sperrung der Duisburger Stadtautbahn in Richtung Dinslaken beginnt somit erst am 4. August. Voraussetzung: Der Dauerregen hört auf.
Hiobsbotschaft für alle Verkehrsteilnehmer: Die A 59 in Fahrtrichtung Düsseldorf bleibt nun mindestens drei Wochen länger gesperrt als bisher geplant. Laut Annegret Schaber, der zuständigen Projektleiterin des Landesbetriebs Straßen NRW, kann die Stadtautobahn und Hauptschlagader im Duisburger Verkehrsnetz nun erst Anfang August wieder freigegeben werden. Grund für die Verzögerung seien „die notwendigen, aber nicht absehbaren Mehrarbeiten an der Berliner Brücke“. Auch das schlechte Wetter spielt eine Rolle.
Wie die WAZ erfuhr, konnten wegen des Dauerregens der vergangenen Tage die Abdichtungsarbeiten an der „Berliner Brücke“ nicht wie geplant vorangetrieben werden. Dafür sind trockene Witterungsbedingungen nötig (wir berichteten). „Das ist aber nicht der Hauptgrund für die Verschiebung“, stellte Schaber klar. „Ein Problem haben wir, wenn es für Wochen pausenlos weiterregnet.“ Stand jetzt, kann die A-59-Fahrbahn in Gegenrichtung (Dinslaken) erst ab dem 4. August gesperrt werden, die gesamte Baumaßnahme verschiebt sich auf Ende Oktober. „Wir wollten nach dem Ende der Sperrung in Richtung Düsseldorf die Autobahn ursprünglich für eine Woche in beide Richtungen öffnen, ehe dann die Sperrung in Richtung Dinslaken beginnt. Das sparen wir uns aber jetzt“, erklärt Schaber. Stattdessen soll die Umstellung an einem Wochenende gestemmt werden. Dies sei nur ein Baustein, um möglichst viel der verlorenen Zeit doch noch aufholen zu können.
DVG und Stadt ziehen positives Zwischenfazit
Alle von der Stadt und der DVG getroffenen Maßnahmen verlängern sich entsprechend. „Wir müssen mit dieser neuen Situation umgehen“, sagte Stadtsprecherin Susanne Stölting. Wobei sich die Situation auf den städtischen Straßen entspannter darstellt, als es viele Experten im Vorfeld befürchtet hatten. Auch die vom Einzelhandel befürchtete Kunden-Abschottung der City durch die Autobahn-Sperrung sei nicht eingetreten.
Ein positives Zwischenfazit zieht die DVG. „Wir haben knapp 900 unserer Umsteiger-Tickets verkauft – viel mehr als erwartet“, so Sprecherin Anamaria Preuss. Die Straßenbahn-Linie 903, die seit Sperrungsbeginn im Fünf-Minuten-Takt zwischen Nord und Süd pendelt, habe nach anfänglichen Problemen kaum noch Verspätungen. „Und wir verzeichnen deutlich mehr Fahrgäste“, so Preuss. Konkrete Zahlen sollen nächste Woche vorgelegt werden. Alle Wagen seien in den Bahnen gut gefüllt. „Die Zahl der Überfüllungsmeldungen, die wir sonst regelmäßig von Fahrgästen dieser Linie bekamen, sind seitdem praktisch auf Null zurückgegangen“, erklärte die DVG-Sprecherin. Probleme gebe es nach wie vor bei den Buslinien 906m 907, 939 und SB 40. Auch der Umstieg von der Straßenbahnlinie 901 an der Schultenhofstraße in den Schienen-Ersatzverkehr laufe oft nicht reibungslos. „Wir arbeiten daran“, so Preuss.
Pannen beim Ausbau im Süden
Pannenreich verlief zuletzt der Ausbau des neuen Autobahnkreuzes Duisburg-Süd der beiden Autobahnen A59 und A 524. Jüngst musste die nagelneue Lärmschutzwand an der B 288 im Bereich Ungelsheim auf 120 Metern Länge wieder abgebaut werden. Dort wird die B288 zur Autobahn A 524 ausgebaut. Aber das Niederschlagswasser von der Fahrbahn staute sich. In vier Metern Tiefe verläuft unterhalb der Lärmschutzwand der Abflusskanal. Er aber war ohne ausreichende Neigung verlegt worden. Ein Messgerät hatte die richtige Neigung angezeigt. Die Anzeige war falsch. Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen NRW haftet das beauftragte Kölner Tiefbauunternehmen dafür.
Bereits zuvor war Anfang des Jahres bei Erdarbeiten für das letzte „Ohr“ am neuen Autobahnkreuz, die Verbindungen von Breitscheid nach Düsseldorf und von Duisburg nach Krefeld, aufgefallen, dass der Untergrund als Altlast entsorgt werden muss. Bei Bodenstichproben hatte ein Gutachter den dort vor Jahrzehnten deponierte Bauschutt nicht entdeckt. Über 1000 Lkw-Ladungen Erdreich mussten zusätzlich ausgetauscht werden. Die Folge waren sechsstellige Mehrkosten. (mkw)