Duisburg.

Lesen in der Schule muss ein – lesen in den Ferien macht Spaß. Jedenfalls bei den Büchern, die Kinderbuchexpertin Imma Wick (nicht nur) für die Ferien empfiehlt. Die Tipps richten sich an die, die noch nicht lesen können, aber sich gerne vorlesen lassen, und auch an Jugendliche, die sich für dramatische Geschichten interessieren.

Streiten und vertragen

Hugo, das Flusspferd, ist genervt von seiner Freundin Bella. Der kleine Vogel macht ihm ständig alles nach, bis es Streit gibt. Aber bei einem Ausflug ins Schwimmbad merkt Hugo, dass es auch sehr nützlich sein kann, wenn man alles zusammen macht. Denn mit ihren Kunststücken beim Synchronschwimmen beeindrucken die beiden das Publikum.

Getrennte Freunde

Eric Carle, dessen „Raupe Nimmersatt“ weltweit 36 Millionen mal verkauft wurde, legt mit 85 Jahren ein neues, sehr persönliches und modernes Bilderbuch vor. Es geht um ihn und eine Freundin aus Kindertagen in Syracuse, New York. Doch als er sechs Jahre alt wird, ziehen seine Eltern zurück nach Deutschland. Oft hat er sich gefragt, was aus seiner Freundin geworden ist. Die Bilder sind im klassischen Carle-Stil, zusammengesetzt aus leuchtend buntem Seidenpapier. Im Buch findet der Junge das Mädchen wieder – und im Leben auch: Journalisten haben seine Kinderfreundin in Florida ausfindig gemacht.

Ein kluger Hamster

Hamster Oleg ist ganz nahe dran am Alltag einer ganz normalen Menschenfamilie. Er kriegt alles mit und weiß genau, wer welche Rolle spielt: Kleine Mädchen mögen’s niedlich – die schaut er aus großen Kulleraugen an. Bei kleinen Jungs zieht die Sportlermasche besser: „Du haust dich ins Laufrad und legst los, als wolltest du die Tour de France gewinnen.“ So bekommt er, was er haben will. Ein Riesenvergnügen!

Buch zum Musical

Seit Jahren bringt Barbara Kindermann Kindern die Weltliteratur näher, nun widmet sie sich den Weltmusicals. So lernt man in „My Fair Lady“ die arme Eliza Doolittle kennen, die auf den arroganten Prof. Henry Higgins trifft. Der Sprachwissenschaftler, der von Elizas „ungehobelter“ Sprache fasziniert ist, wettet, dass er Eliza so erziehen kann, dass in ihr keiner mehr das einfache Blumenmädchen erkennt – sondern nur noch eine Lady. „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“, ist einer der Übungsverse. Von Silke Leffler bezaubernd schön illustriert. Da werden Kinder schnell einen Erwachsenen finden, der ihnen gern daraus vorliest.

Die lustige Ella

Auch der neunte „Ella“-Band ist für alle, die beim Lesen oder Vorlesen gerne lachen. Diesmal finden Ella und ihre Freunde einen Lottoschein, auf dem ein Millionengewinn ist. Aber plötzlich ist der Schein verschwunden. Den muss Pekka jemand gestohlen haben. Aus dem Fernsehen wissen die Kinder, dass der Gärtner immer der Schurke ist. Und was war der neue Aushilfslehrer, bevor er Lehrer wurde? Gärtner! Jetzt wird es richtig lustig.

Ende der Jugend

Leipzig im August 1914: Glockenläuten, Freibier, Tanzmusik. Der Krieg hat begonnen! Ferdinand und August können es nicht erwarten, sich an die Front zu melden. Mit im Gepäck: ein Fotoapparat. Max kehrt 1918 „kriegsverrückt“ zurück, so die Diagnose der Ärzte. Doch er soll auch Beweismittel unterschlagen haben, nun droht ihm das Kriegsgericht. Im Mittelpunkt steht das Schicksal von zwei jungen Männern. Ferdinand aus armen Verhältnissen, Max, Sohn einer großbürgerlichen Unternehmerfamilie, der auf die Offizierslaufbahn vorbereitet wurde. Und zum Mörder von Ferdinand wird. Auch als Klassenlektüre geeignet.