Mit dem 12. Philharmonischen Konzert, das mit Werken von Sofia Gubaidulina, Alfred Schnittke und Igor Strawinsky heute und morgen im Theater am Marientor (TaM) noch einmal ein Riesenprogramm bietet, endet für die Duisburger Philharmoniker eine künstlerisch sehr erfolgreiche Saison. Und nachdem der Vertrag mit Generalmusikdirektor Giordano Bellincampi bis 2017 verlängert worden ist und die Aussicht auf eine Rückkehr in die Philharmonie Mercatorhalle zur Saison 2015/16 besteht, hoffen Bellincampi und Intendant Dr. Alfred Wendel auch wieder auf wachsende Besucherzahlen. Der Umzug ins TaM hat die Philharmoniker einen Rückgang von 300 Besuchern pro Philharmonischem Konzert gekostet. „Das ist bitter“, sagt Wendel.
Drei Uraufführungen
Offenbar kann kein noch so gutes Programm die Nachteile des Standorts aufwiegen. „Ich bin sehr froh, dass es jetzt einen Zeitplan für die Rückkehr gibt. Das ist eine gute Motivation für die Musiker und – noch wichtiger – fürs Publikum“, sagt Bellincampi.
Eine prallvolle Saison liegt hinter dem Orchester. Der Auftakt mit Open-Air-Konzert vor dem Theater und Verdi-Requiem innerhalb einer Woche war fulminant. Daneben gab es drei Uraufführungen. So brachten die Duisburger bei den Ruhrfestspielen die Oper „Iokaste“ des Bochumer Komponisten Stefan Heucke heraus. Mit dem Auryn-Quartett, den Residenzkünstlern der Saison, wurde in Anwesenheit des Komponisten Cristóbal Halffters Concerto grosso für Streichquartett und Orchester uraufgeführt. Am Anfang der Saison stand das Projekt „The Pulse of the Planet“ mit Musik, die Dorothee Hahne zum Thema Mercator-Projektionen entwickelt hatte und im Rahmen eines Erlebniskonzerts uraufgeführt wurde. „Ein besonders Projekt für die Konzertpädagogik“, so Wendel.
Von den „vielen sehr guten“ Solisten ist Bellincampi vor allem Hornist Radek Barborák im Ohr geblieben – wegen des Instruments, das nur selten so im Mittelpunkt steht, aber auch wegen der Virtuosität des Solisten. „Das war unglaublich.“
Höhepunkte der Kooperation mit der Uni waren für Wendel das Festkonzert zum Zehnjährigen der UDE, aber auch das „Diner en blanc“, mit dem die Hörsaal-Eröffnung gefeiert wurde. „Da sind viele junge Akademiker, die wir für unsere Musik gewinnen können.“
Auch nach dem offiziellen Ende der Saison legen die Philharmoniker die Instrumente nicht aus der Hand. In der kommenden Woche spielen sie an drei Abenden beim Sommerkino. Und vorbereitet wird die „erst kleine Kooperation mit Zeche Zollverein“, so Wendel. Da machen die Duisburger Kammermusik zum Gedenken an den 1. Weltkrieg.