Zu einem Besuch von Thyssen-Krupp Steel Europe kam Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Montag nach Duisburg. Bei einem Treffen mit dem Vorstand der Stahlsparte des Konzerns informierte der Vizekanzler sich über die aktuelle Situation in der Branche und die Auswirkungen auf Thyssen-Krupp.

Anlässlich der Diskussionen um EEG und Energiekosten betonte Andreas Goss, Vorstandsvorsitzender von Thyssen-Krupp Steel Europe: „Steigen die Energiepreise in Deutschland weiter, werden wir im europäischen und im internationalen Vergleich nicht mehr lange wettbewerbsfähig sein.“ Im Zusammenhang mit der Diskussion um zusätzliche Belastungen der Eigenstromerzeugung durch das EEG betonte Goss: „Seit Jahrzehnten verstromen wir die bei der Stahlproduktion unvermeidbaren Prozessgase in unseren Kraftwerken in Duisburg und schonen so die Umwelt. Diese sinnvolle Nutzung von Ressourcen darf nicht zusätzlich belastet werden.“

„Unsere Stahl-Standorte arbeiten mit hoher Energie-Effizienz und unter starkem Preisdruck. Weitere Belastungen – ob über das EEG oder die anstehende Reform des Emissionshandels – können von uns nicht mehr erwirtschaftet werden“, ergänzte Produktions-Vorstand Dr. Herbert Eichelkraut.

Goss wies auf die Bedeutung der Stahlindustrie als Basis für die industriellen Wertschöpfungsketten und damit Garant des wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands hin: „Ohne die zahlreichen Innovationen der Stahlindustrie, die zum Teil durch enge Kooperationen mit anderen Industriebranchen entstehen, wären die Erfolge beispielsweise der deutschen Automobilindustrie und des Maschinen- und Anlagenbaus nicht denkbar.“

SPD-Politiker Gabriel: „Thyssen-Krupp beweist mit seinen Innovationen, wie wichtig Forschung und Entwicklung sind und dass Stahl ein moderner Werkstoff ist, der die Basis für energie- und ressourceneffiziente Produkte bildet.“ Es sei mit der EEG-Novelle gelungen, Stromkosten-Ermäßigungen für die energieintensiven Industrien zu sichern.