Abiball statt Abseits, Comedy statt Bandencheck, Konzerte statt Kufenflitzer: Die Scania-Arena im Sportpark Wedau wird für 2,4 Millionen Euro zur Mehrzweckhalle ertüchtigt. Wo jetzt noch Freizeitläufer auf dem Eis ihre Pirouetten drehen und die Duisburger Füchse dem Puck hinterher jagen, sollen dann auch Kultur-Events Messen und Partys veranstaltet werden können.

Über 40 Jahre hat die Eissporthalle auf dem Buckel, nun bekommt sie eine Frischzellenkur, die gleich mehrere Vorteile bringen soll: Die Investition der Stadt senkt die Zuschusslast, bringt der Arena-Betreiber GmbH um Geschäftsführer Jürgen Schmitz und Geldgeber Ralf Pape zusätzliche Einnahmemöglichkeiten und behebt einen schwer lastenden Mangel im Stadtleben: Denn spätestens mit dem Wegfall der Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn fehlt Duisburg eine Veranstaltungshalle, die auch mal ein paar 1000 Besucher etwa für Konzerte, Comedy & Co aufnehmen kann.

Nur beim Eishockey 4000 Besucher

Schon im Frühjahr hat die Stadt die Umbaumittel freigegeben. „Jetzt haben wir den Startschuss“, freut sich Marc Rüdesheim, Vizechef von Duisburg-Sport, Eigentümerin der Halle, die an die Arena GmbH verpachtet ist. Was da an 2,4 Millionen Euro verbaut wird, liest sich sehr technisch: Vor allem geht es um vorgeschriebene Brandschutzeinrichtungen, Alarmierungsanlagen, um Fluchtwege, um bessere Barrierefreiheit, um die Erneuerung der Elektrotechnik. Zu den Stilblüten des bisherigen Bauordnungs- und Genehmigungsrechts gehört, dass bei den Eishockeyspielen rund 4000 Besucher in die Halle dürfen, bei anderen Veranstaltungen ohne Sondergenehmigung aber nur ­maximal 199. Und Sondergenehmigungen gibt es ohne den Umbau nicht.

Die ersten Arbeiten an der Alarmierungsanlage sind jetzt in der Sommerpause schon im Gange. „So schnell wie möglich“, so Rüdesheim, sollen die anderen Arbeiten jetzt ausgeschrieben und vergeben werden. Ob dieses Jahr, wenn im Herbst wieder die Eissaison beginnt, schon gebaut wird, ist eher fraglich. Schmitz rechnet nicht damit, so dass es wohl bis 2015 dauert, bis es heißen kann: „Vorgang auf in der Arena“

„Die Besucher werden von den Veränderungen nicht viel sehen“, erklärt Jürgen Schmitz. Aber künftig mehr erleben. Denn der Geschäftsführer hat jetzt schon viele Anfragen für die Halle, sieht für sie eine „Nische in der Region“ für Kultur-Events, Konzerte, Bühnenprogramme etc. „Wir wollen zusätzliche Einnahmen generieren. 300 000 € braucht die GmbH als Einnahmevolumen, um auch die gesenkten Stadtzuschüsse aufzufangen. „Das wird aber keine Goldgrube“, schränkt Schmitz ein, zumal die Veranstaltungssaison in den Eismonaten von September bis März eher „lauwarm“ sein wird. Schmitz: Im Winter wird es sicher nicht jede Woche andere Veranstaltungen geben.“