Duisburg. Jahrelang hatten Atomgegner wie der BUND gegen die Aufarbeitung des radioaktiven Abfalls aus Kernkraftwerken in Duisburger Wohngebieten gekämpft. Jetzt hat die Gesellschaft für Nuklear-Service GNS angekündigt, den Standort Duisburg schon Ende 2019 zu schließen - der Mietvertrag läuft noch bis 2025.

Die Gesellschaft für Nuklear-Service GNS wird schon bis 2019 ihren Standort in Duisburg aufgeben. Ende 2013 hatte das Unternehmen nach Gesprächen mit dem Arbeitsminsiterium, der Landtagsfraktion der Grünen und dem Umweltverband BUND vereinbart, die Betriebsstätte bis 2022 zu verlassen. Der Mietvertrag läuft bis 2025.

„Aufgrund der zunehmenden Verlagerung der Abfallbehandlung an die Kraftwerksstandorte können wir unsere Betriebsstätte in Duisburg schon heute nicht mehr auslasten und wirtschaftlich betreiben. Wir streben daher ein möglichst baldiges Betriebsende an“, erklärte der Vorsitzende der GNS-Geschäftsführung, Dr. Hannes Wimmer. Der für den Entsorgungsbereich zuständige Geschäftsführer Holger Bröskamp ergänzte: „Unser Mietvertrag in Duisburg läuft bis längstens 2025, wir prüfen derzeit jedoch Möglichkeiten eines vollständigen Rückzugs bereits bis Ende 2019.“ Hierfür sind allerdings auch genehmigungsrechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die die GNS mit der NRW-Landesregierung vereinbaren will.

Die Grünen begrüßen Entscheidung der GNS

Jahrelang hatten Atomgegner wie der BUND gegen die Aufarbeitung des radioaktiven Abfalls aus Kernkraftwerken in dem Duisburger Wohngebiet gekämpft, jetzt begrüßen sie die absehbare Aufgabe des Wanheimer Standortes. „Bei aller vorsichtigen Freude, dass ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist, darf man nicht vergessen, dass die strahlenschutzrechtliche Genehmigung bis 2022 vorliegt. Nun müssen den Worten auch Taten folgen und unverzüglich eine Stilllegungsgenehmigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragt werden“, sagte Kerstin Ciesla, stellvertretende Vorsitzende des BUND und Duisburger Kreisguppensprecherin. „Dass nach den jahrelangen Forderungen nun offensichtlich ernsthaft an einer Stilllegung gearbeitet wird, nehmen wir positiv zur Kenntnis“. Der BUND kündigte an, den Prozess des Stilllegungsantrages kritisch und konstruktiv zu begleiten. Je eher die Annahme von radioaktiven Abfällen und die Transporte beendet würden, desto besser. „Laufzeit ist Gefahrzeit“, so Ciesla.

„Wir Grüne begrüßen die Entscheidung der GNS, nun einen Umzug vor 2022 anzustreben außerordentlich und freuen uns über diese Kooperationsbereitschaft“, erklärte die Duisburger Kreissprecherin der Grünen Anna von Spiczak. Der zügige und sichere Rückbau der Betriebstätte sei besonders für die direkten Anwohner in Wanheim ein wichtiges Anliegen. Und die Duisburger Grünen-Landtagsabgeordnete Birgit Beisheim ergänzt: „Die Bretter, die zu bohren waren, waren dick.“