Wanheimerort. .
Am Wochenende feiert die St. Sebastianus Schützenbruderschaft von 1420 ihr Schützenfest. Doch unter die Vorfreude auf den großen Jahreshöhepunkt mischt sich auch die Sorge um die Zukunft des Vereins, der unter akutem Mitgliederschwund leidet.
Die große Tradition steckt bei den Wanheimerorter Schützen bereits im Namen. „Wir, die St. Sebastianus Schützenbruderschaft von 1420, sind der älteste Verein in Duisburg“, sagt Geschäftsführer Horst Buchholz stolz. Sportlich erfolgreich und mit großer Geschichte gesegnet, müssen sich die Schützen hinter keiner anderen Schützenbrüderschaft verstecken. Doch die Sorge um die Zukunft ist groß. „Wir haben derzeit 110 Mitglieder. Die Zahl nimmt stetig ab. Von den großen Zeiten sind wir meilenweit entfernt“, schildert Buchholz die gefährliche Situation. Nach Abzug sämtlicher Kosten für das Schützenhaus an der Wacholderstraße steht in der Bilanz zwar noch die Null, Buchholz fragt sich allerdings, wie lange dies noch der Fall sein wird. „Der Großteil unserer sehr engagierten Mitglieder ist zwischen 70 und 80. Frisches Blut würde gut tun“, gibt er zu bedenken.
Sollte die Mitgliederzahl weiter sinken, droht dem Traditionsverein das Aus. „Dann sind die Kosten nicht mehr zu stemmen. Eine Fusion mit einer anderen Schützenbrüderschaft kommt nicht in Frage. Jede Schützenbrüderschaft ist für sich und hat ihre eigene Geschichte“, erklärt der 55-Jährige. Die Gründe für den Mitgliederschwund macht er am schlechten Image aus. „Das nagt schon an uns. Immer wieder ist zu lesen, dass Menschen erschossen werden. Wir unterliegen aber strengen Prüfungen. Außerdem steht bei uns auch nicht das Saufen im Vordergrund, wie viele behaupten“, berichtet Buchholz, der mit den Vorzügen „seiner“ Sportart wirbt: „Der Sport ist gesellig und mental sehr fordernd. Ein großer Vorteil ist, dass die Fitness keine große Rolle spielt. Also können auch Menschen mit Behinderung den Sport ausüben. Zudem kann der Sport bis ins hohe Alter betrieben werden. Man wird mit dem Alter und der wachsenden Erfahrung sogar besser.“
Interessierten steht die Tür des Schützenhauses an der Wacholderstraße 50 immer offen. Dienstags und Donnerstags wird dort bei gemütlichem Beisammensein jeweils ab 18 Uhr trainiert. „Am besten, man schaut dort einfach mal vorbei und macht sich sein eigenes Bild“, sagt das „Mädchen für alles“ bei der St. Sebastianus Schützenbruderschaft von 1420. Kontaktdaten finden sich auf der Internetseite www.1420-duisburg.de.