Duisburg.

Der neue Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert hat am Dienstag der Duisburger Kreishandwerkerschaft mit ihren rund 40 Innungen und 2600 Betrieben im Huckinger Angerhof bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung seinen Antrittsbesuch abgestattet.

Der 52-Jährige Sprecher des bundesweit größten Kammerbezirks war vor einigen Wochen zum Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Wolfgang Schulhoff gewählt worden. Der gelernte Schornsteinfeger ließ in seiner Rede Rauchwolken des Zorns gegenüber der Europäischen Union aufsteigen, die „von Brüssel aus wieder eine Debatte über den Meisterbrief losgetreten hat“. Ehlert stellt vor den Innungsvertretern klar, dass aus Sicht der Kammer keine Handbreit von den Qualitätsstandards der deutschen Handwerksausbildung und betrieblichen Organisation abgewichen werden dürfe. „Wir wollen unsere Art der Qualifizierung behalten, dafür werden wir kämpfen.“, sagte Ehlert. Auch am dualen Berufsausbildungssystem des Handwerks will der Kammerpräsident nicht rütteln lassen: „Es ist europaweit die Nummer 1“, stellte Ehlert klar. „Der Mensch beginnt nicht erst mit dem Abitur oder der akademischen Ausbildung“, machte er sich für die qualifizierte Handwerkerausbildung stark und bemerkte süffisant zum um sich greifenden Studium-Hype: „Der Bachelor ist nichts anderes als der Geselle, der Master der Meister.“ Gleichzeitig verlangte Ehlert aber von den Handwerksbetrieben die Einhaltung und Gewährleistung der Ausbildungsstandards: „Es gibt auch Ausbildung in Betrieben, die den Namen nicht verdienen und über den Wert der Anlerntätigkeit nicht hinaus gehen.“ Angesichts des demografischen Wandels sei das Handwerk überdies gezwungen, „sich für junge Menschen attraktiv zu machen“, mahnte Ehlert. Er kündigte eine neue Image-Kampagne an, die zum Start der neuen Fußball-Bundesliga-Saison ab August vor der Sportschau im Fernsehen zu sehen ist.

Als Präsident der obligatorischen Kammerstruktur lobte Ehlert ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der Kreishandwerkerschaften und Innungen vor Ort. „Wir brauchen diese Geschlossenheit und den gemeinsamen Geist. Das Ehrenamt ist der Kern der handwerklichen Organisation. Wir brauchen starke Innungen, die die Stimme erheben.“