Fleißig tritt Michael Wulnikowski in die Pedale des weiß-schwarzen Fahrrads. Über einen Dynamo bringt der 54-Jährige Neudorfer so ein Radio zum Dudeln und „strampelt“ den Wasserkocher immerhin auf 80 Grad. Nach drei Minuten ist er komplett außer Atem. „Puh, Energie zu erzeugen ist nicht so leicht“, japst er am Stand vom Amt für Umwelt und Grün. Der Umweltmarkt auf der Königstraße hatte am Samstag zwei Schwerpunktthemen: Energiesparen (beziehungsweise Nutzung von regenerativer Energie) und fairen Handel.

Der mit dem Fahrraddynamo betriebene Haushalt ist dabei eines der Beispiele, das die Sinne der Duisburger in Sachen Energiesparen schärfen soll. „So merkt man, welche Anstrengung das Erzeugen von Energie überhaupt benötigt. Die Energie kommt ja nicht aus dem Nichts“, unterstreicht Dr. Ribhi Yousef, Projektkoordinator beim Amt für Umwelt und Grün. Mit seinem Team zusammen hat er den 21. Umweltmarkt auf die Beine gestellt, der die Königstraße am Samstag vom Forum bis zum Kuhtor komplett in Grün tauchte. Im Zentrum hatten die vielen Helfer mitten auf der Einkaufsmeile einen Wald sprießen lassen. Dieser spendete zur Mittagszeit Schatten, war aber besonders bei Kindern beliebt, denn sie konnten dort beispielsweise das Modell eines Fuchses streicheln. „Wir wollen deutlich machen, dass es auch in einer Großstadt jede Menge Natur gibt“, erklärt Dr. Yousef.

Für die Natur an Rhein und Ruhr ist unter anderem die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) verantwortlich. „Wir pflegen die Naturschutzgebiete in der Stadt und untersuchen die Flora und Fauna. Beispielsweise bestimmen wir beim Monitoring den Fledermausbestand“, berichtet Linda Trein, die auch Reibungspunkte beim Naturschutz einräumt: „Die Bürger wollen ihre Wälder und Seen natürlich auch als Erholungsgebiete nutzen. Da müssen wir teilweise um Verständnis kämpfen.“ Als lebenden Beweis für die bunte Fauna der Region hatte Trein zwei kleine Blindschleichen mitgebracht, die am Samstag über viele Besucherhände krabbelten. „Blindschleichen sind keine Schlangen, sondern Echsen. Heute Abend werden sie natürlich wieder ausgesetzt“, erläutert Trein.

Auch Parteien bot der Umweltmarkt eine Bühne. Die Grünen sammelten beispielsweise Unterschriften gegen den Wanheimer Standort der Firma Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS).