Dellviertel.

Dass an der Mercator-straße in naher Zukunft eine zusätzliche Feuerwache entstehen könnte, ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Sie fürchten unter anderem eine erhöhte Lärmbelästigung.

Dass Oberbürgermeister Sören Link an den Bebauungsplänen festhält, obwohl die eigentlich per Ratsentscheid abgelehnt wurden, erhitzt die Gemüter zusätzlich. Wie notwendig ist es, dass die Feuerwehr einen weiteren Standort bezieht? Uwe Zimmermann, Leiter der Feuerwehr Duisburg, und sein Stellvertreter Oliver Tittmann versuchten, rund 35 Bürgern im Pfarrsaal der Christus-Kirche an der Karl-Jarres-Straße ihre Fragen zu beantworten.

Feuerwehr gab Empfehlung

Die Feuerwehr habe der Stadt eine Empfehlung für einen neuen Standpunkt geben müssen, nachdem durch den neuen Brandschutzbedarfsplan klar geworden war, dass die Brandlöscher von der Wintgensstraße aus nicht schnell genug an allen Punkten in der Stadt sein können: „Wir haben uns wirklich viele Orte angesehen und alles genau geprüft“, sagt Tittmann. „Wir mussten aber viele andere Standorte ausschließen, da wir einen großen Flächenbedarf haben“, sagt Tittmann.

Die Bürger zeigten sich einsichtig, wollten jedoch wissen, wieso nicht beispielsweise der alte Güterbahnhof als Standpunkt gewählt werden könne. Die Brandschützer erklärten, dass auch von dort bei einem Einsatz in einem gewissen Radius Zeit verloren gehe, auch wenn der Güterbahnhof nicht weit von der Mercatorstraße entfernt sei. „Es zählt jede Minute. Auch 500 Meter machen einen gewaltigen Unterschied im Ernstfall“, sagte Zimmermann.

Nur Löschzug siedelt um

Der Leiter der Feuerwehr betonte auch, dass lediglich ein Löschzug umsiedeln würde, trotzdem sei natürlich mit Lärmbelästigungen zu rechnen, die in einer Großstadt aber normal seien. Nicht alle Diskutanten hörten das gerne.

Walter Jonischkeit, Initiator der Veranstaltung, freute sich über die Erklärungen und Geduld der Fachmänner, wetterte jedoch gegen die Politik. „Die Interessen der Feuerwehr sind auch unsere. Aber ich verstehe nicht, dass der Standort gerade jetzt gewechselt werden muss“, sagte er. „Im Vergleich zu anderen Städten sind die Einsatzfahrzeuge in Duisburg viel häufiger in der achtminütigen Schutzfrist am Einsatzort.“ Walter Jonischkeit, der an der Curtiusstraße lebt, vermutet hinter der Umsiedlung eine politische Motivation im Zuge des Bebauungsplan der Mercatorstraße.