Es ist eine gute Nachricht zum 50. Geburtstag: Das Wilhelm-Lehmbruck-Museum ist zurück gekehrt in ruhiges Fahrwasser. Nach turbulenten Jahren, die letztlich in der ernsthaften Sorge um die Existenz des Hauses gipfelten, setzt das Skulpturen-Museum wieder einen Schwerpunkt bei einer Kernaufgabe, der Präsentation der Sammlung.

Das hört sich in manchen Ohren vielleicht langweilig an, ist es aber nicht. Die Lehmbruck-Werke in dem eigens für sie entworfenen Flügel so zu präsentieren wie vor 50 Jahren, laden dazu ein, dem bedeutendsten Künstler der Stadt in geradezu spiritueller Atmosphäre zu begegnen. Neu zu entdecken sind die wichtigsten Werke der Skulpturensammlung in der fantastisch gestalteten großen Glashalle. Das zu zeigen, was die Sammlung des Hauses ausmacht, ist sowohl für die Duisburger wichtig, die so den Reichtum „ihrer“ Kunst erfahren können (was sie hoffentlich zahlreich annehmen), als auch für auswärtige Gäste, die wegen genau dieser Kunst hierher kommen. Deswegen ist es auch gut, dass diese Präsentationen vorerst nicht verändert werden. Dennoch kann ja mit der Sammlung gearbeitet werden, wie die Inszenierung „Kiss“ von Tino Sehgal als erste von drei zeitgenössischen Positionen zum Thema „Skulptur des 21. Jahrhunderts“ eindrucksvoll zeigt.

Die Sanierung, die seit 2013 läuft und für die bis 2016 insgesamt 4,2 Millionen Euro ausgegeben werden, geht weiter. Unter anderem mit dem Einbau der Decke in der großen Glashalle. Eine ungelöste Frage ist nach wie vor die Gestaltung des Kant-Parks, der mit seinen Skulpturen ein Schmuckstück ist. Wünschenswert wäre auch ein Café. Nicht jeder Geburtstagswunsch geht fürs Museum in Erfüllung, manches wird dauern, aber es geht voran.