Dellviertel. .

Gerhard Losemann (76) ist einer der renommiertesten Künstler der Stadt. Er malt, zeichnet und erschafft Skulpturen mit Begeisterung. Genau so leidenschaftlich ist er auch im Umgang mit Kunstwerken anderer. Seit den 80er Jahren sammelt er Arbeiten verstorbener Duisburger Kunstschaffender. Rund 2500 Exemplare umfasst seine beeindruckende Sammlung. Teile davon stellt er immer wieder in seiner Galerie „Du Art“ am Dellplatz 2 aus.

Zwei Etagen voller Bilder

Derzeit sind in den Räumlichkeiten Bilder von Hetty Bresser und Wilhelm Wiacker zu sehen. Kunstschätze sind jedoch im ganzen Haus versteckt: In zwei Wohnungen lagern auf zwei Etagen in Regalen und Fächern unzählige Werke, unter anderem von Gisela Schneider-Gehrke und Kaete Augusti-Steinkamp. In den Wohnungen über der Galerie befindet sich allerdings bei weitem nicht alles. „Den Hauptbestand lagere ich in einer alten Feuerwehrschule in Neuenkamp“, sagt Losemann.

Angefangen hat seine Sammelarbeit, durch die er Werke Duisburger Künstler erhalten, zeigen und verkaufen will, Mitte der Achtziger Jahre: Als Losemanns Künstlerkollege Dieter Pirdzun nach einem Fahrradunfall verstarb, sollten dessen Bilder weggeworfen werden. Losemann rettete bei der Hausauflösung alles, was noch zu retten war. Später kam der Nachlass von Peter Wiacker dazu. Weitere Gemälde von Künstlern, die Kennern bekannt sein dürften, aber nie großen Ruhm genossen hatten, kamen über die Jahre in die Sammlung.

Der erste Lagerraum war eine stillgelegte Toilette in einer Halle. „Obwohl sie lange außer Betrieb waren, musste ich die Klos abdecken. Gestunken hat es aber trotzdem“, erinnert sich Losemann. Mit dem Bestand zog er noch ein paar Mal um, bis alles schließlich in die Feuerwehrschule gebracht wurde. Vor anderthalb Jahren kaufte er das Haus am Dellplatz und eröffnete die Galerie. „Man muss die Bilder zeigen“, findet er.

Der Toilettengeruch von einst ist längst Vergangenheit. In den Räumen über der Galerie und in der Feuerwache riecht es nach altem Papier, Holz – und Arbeit: Losemann rahmt viele der Bilder neu und pflegt sie liebevoll. Seine Frau Rita Erig (76) unterstützt ihn: „Eigentlich müsste man mehr machen, doch das ist schwer“, sagt er.

950 der Werke hat er mittlerweile erfasst, das heißt: mit Titel und Datum gelistet. Die in der Galerie ausgestellten Bilder, können auch gekauft werden.