Als der riesige Kran an einem schönen Tag im Jahre 1993 den bunten Vogel der berühmten Pariser Künstlerin Niki de Saint Phalle auf den Sockel des neuen Brunnens auf der Königstraße hob, da zeigten sich auch die zunächst vielen Kritiker dieses ungewöhnlichen Projektes begeistert. Schnell war dann die gemeinschaftlich von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely entworfene Brunnen-Skulptur zum Wahrzeichen und begehrtesten Fotomotiv der Stadt geworden. Der immer noch vor der Kulisse der Duisburger Banken triumphierende „Lebensretter“ steht in der Reihe der Brunnen-Skulpturen auf der Kö-Achse für das Engagement des Lehmbruck-Museums und dessen Direktor Dr. Christoph Brockhaus. Gegen alle Widerstände hatte er als maßgeblicher Gestalter mit Unterstützung des damaligen Kulturdezernenten Dr. Konrad Schilling Duisburg zur Brunnen-Stadt gemacht.

Christoph Brockhaus: „Den überzeugenden Einfall zur Brunnenmeile entwickelte der Braunschweiger Architekt Hartmut Rüdiger nach einem bundesweiten Wettbewerb im Zuge seiner 1978 begonnenen Boulevard-Planung für die Königstraße. Er wünschte sich Brunnen an den Einmündungen der Querstraßen zur Königstraße.“

1983 und 1986 wurden dann die ersten beiden Brunnen von André Volten und Otmar Alt realisiert. Wie Brockhaus sich in seinem Aufsatz „Duisburg ist nicht Rom“ in dem Autoren-Buch „Stadtbild Duisburg“ erinnert, waren allerdings Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely als Künstler nur unter erheblichen Schwierigkeiten zu gewinnen. Brockhaus: „Alle beteiligten Künstler legten Pläne, Zeichnungen, Fotomontagen und Modelle vor, die sich heute im Besitz des Lehmbruck-Museums befinden.“

Zu den weiteren Brunnen, die einen Platz in der Duisburger Innenstadt erhielten, zählen Thomas Virnichs „Schiffsmasken“, der Stadtbild-Brunnen von Ulf Hegewald und Wasa Marjanovs Brunnen „Skulptur für Duisburg“ am Friedrich-Wilhelm-Platz. Es sind gelungene Beispiele dafür, wie ein Kunstmuseum durch eine aktive Gestaltungspolitik auch ein Stadtbild künstlerisch aufzuwerten vermag.