Duisburg. Der Suchmaschinenanbeiter Bing zeigt heute am 11. Juni das Autobahnkreuz Kaiserberg auf seiner Startseite. Die Verbindung von A3 und A40 in Duisburg ist nämlich anders als normale Autobahnkreuze. Die sehen aus der Vogelperspektive meist aus wie ein Kleeblatt aus.

Nüchtern betrachtet ist das Autobahnkreuz Kaiserberg ja nur eine Verbindung von zwei Autobahnen. Aber die Verbindung von A3 und A40 in Duisburg ist anders als normale Autobahnkreuze. Die sehen aus der Vogelperspektive nämlich meist aus wie ein Kleeblatt aus. Das aber war am Kreuz Kaiserberg nicht möglich, das mussten die Planer in den 1960er Jahren feststellen.

Auch interessant

Zum einen trafen die beiden Autobahnen nicht mehr oder weniger rechtwinklig, sondern spitz aufeinander, zum anderen lag der eigentliche Kreuzungspunkt äußerst beengt zwischen zwei Eisenbahnstrecken und der Ruhr.

Der Name „Spaghetti-Knoten“ sei dann entstanden, als es die ersten Luftbilder der gigantischen Straßenverknüpfung gab, erinnert sich Norbert Tschinke, einer der beiden Planer.

Spaghetti-Knoten

Wer das Autobahnkreuz Kaiserberg auf einer Straßenkarte betrachtet, sieht vor allem eines: ein unübersichtliches Gewirr von Auf- und Abfahrten, Über- und Unterführungen. Und es fällt nicht gerade schwer zu erraten, warum diese Konstruktion als Spaghetti-Knoten bezeichnet wird.
Wer das Autobahnkreuz Kaiserberg auf einer Straßenkarte betrachtet, sieht vor allem eines: ein unübersichtliches Gewirr von Auf- und Abfahrten, Über- und Unterführungen. Und es fällt nicht gerade schwer zu erraten, warum diese Konstruktion als Spaghetti-Knoten bezeichnet wird. © WAZ
Seit über 40 Jahren kreuzen sich A3 und A40 an der Grenze zu Mülheim. Und noch immer hält der Knoten dem Verkehrsaufkommen stand. Darauf ist Norbert Tschinke schon ein wenig stolz. Der heute 77-Jährige war damals einer der beiden Ingenieure, die den Spaghetti-Knoten geplant haben.
Seit über 40 Jahren kreuzen sich A3 und A40 an der Grenze zu Mülheim. Und noch immer hält der Knoten dem Verkehrsaufkommen stand. Darauf ist Norbert Tschinke schon ein wenig stolz. Der heute 77-Jährige war damals einer der beiden Ingenieure, die den Spaghetti-Knoten geplant haben. © WAZ
Deshalb weiß er auch: „Der Name hat sich erst im Anschluss daran entwickelt, als das fertige Kreuz auf Luftbildern zu sehen war.”
Deshalb weiß er auch: „Der Name hat sich erst im Anschluss daran entwickelt, als das fertige Kreuz auf Luftbildern zu sehen war.” © WAZ
Als Vorbild für das Kreuz Kaiserberg stand ein anderes Projekt Pate: das Darmstädter Kreuz.
Als Vorbild für das Kreuz Kaiserberg stand ein anderes Projekt Pate: das Darmstädter Kreuz. © WAZ
Das erste fertiggestellte Bauwerk im Kreuz Kaiserberg war die Brücke an der Carl-Benz-Straße (in der Bildmitte). Unter diese führt heute die A 40 hindurch.
Das erste fertiggestellte Bauwerk im Kreuz Kaiserberg war die Brücke an der Carl-Benz-Straße (in der Bildmitte). Unter diese führt heute die A 40 hindurch. © Walter Moog
Genau deshalb heißt das Kreuz auch „Spaghetti-Knoten“: Das Straßen-Wirrwarr aus der Zeppelin-Perspektive. Unten rechts zum Vergleich: die Carl-Benz-Straßen-Brücke.
Genau deshalb heißt das Kreuz auch „Spaghetti-Knoten“: Das Straßen-Wirrwarr aus der Zeppelin-Perspektive. Unten rechts zum Vergleich: die Carl-Benz-Straßen-Brücke. © Friedhelm Geinowski
Der Rentner und ehemalige Bauingenieur Heinrich Bodmann im Jahr 2016: Er lebt mit seiner Ehefrau in Monheim am Rhein. Er zeigt hier eine der spektakulären Luftaufnahmen, die damals während der Bauarbeiten entstanden.
Der Rentner und ehemalige Bauingenieur Heinrich Bodmann im Jahr 2016: Er lebt mit seiner Ehefrau in Monheim am Rhein. Er zeigt hier eine der spektakulären Luftaufnahmen, die damals während der Bauarbeiten entstanden. © Thomas Richter
Bauingenieur Heinrich Bodmann im Jahr 1966. Als Bauleiter trug er damals die Verantwortung über das Mammut-Projekt.
Bauingenieur Heinrich Bodmann im Jahr 1966. Als Bauleiter trug er damals die Verantwortung über das Mammut-Projekt. © Rolf Preuß
Im Mai 1968 waren die Arbeiten schon weit vorangeschritten. Im Vordergrund links deutlich zu erkennen: die Duisserner Werthacker-Siedlung.
Im Mai 1968 waren die Arbeiten schon weit vorangeschritten. Im Vordergrund links deutlich zu erkennen: die Duisserner Werthacker-Siedlung. © A. Kardas
Die damalige B 60 (heute: A 40) aus Mülheim kommend endete im Kreuz Kaiserberg. Der Weiterbau in Richtung Moers folgte erst später.
Die damalige B 60 (heute: A 40) aus Mülheim kommend endete im Kreuz Kaiserberg. Der Weiterbau in Richtung Moers folgte erst später. © Walter Moog
Hier entsteht die Tangente, die heute von der A 3 aus Oberhausen kommend auf die A 40 in Richtung Essen führt. Die Arbeiten  wurden unter laufendem Verkehr erledigt. Auf der A 3 sind Pkw und Lkw zu erkennen.
Hier entsteht die Tangente, die heute von der A 3 aus Oberhausen kommend auf die A 40 in Richtung Essen führt. Die Arbeiten wurden unter laufendem Verkehr erledigt. Auf der A 3 sind Pkw und Lkw zu erkennen. © Walter Moog
Das Pumpwerk im Kreuz Kaiserberg aus der Luft.
Das Pumpwerk im Kreuz Kaiserberg aus der Luft. © Hans Blossey
Ein Knoten, der seinem Namen alle Ehre macht.
Ein Knoten, der seinem Namen alle Ehre macht. © Hans Blossey
Aus der Vogelperspektive ist auch ein Stau gut zu erkennen.
Aus der Vogelperspektive ist auch ein Stau gut zu erkennen. © Hans Blossey
0014665896-0053941805.JPG
© Hans Blossey
2007 wurde mitten im Kreuz Kaiserberg ein Steinbiotop für Tiere und Pflanzen angelegt.
2007 wurde mitten im Kreuz Kaiserberg ein Steinbiotop für Tiere und Pflanzen angelegt. © WAZ
Im Rahmen der Duisburger Akzente stellten Felix Lüdicke und Korbian Lechner(Wien/München) Liegestühle im Kreuz Kaiserberg aus.
Im Rahmen der Duisburger Akzente stellten Felix Lüdicke und Korbian Lechner(Wien/München) Liegestühle im Kreuz Kaiserberg aus. © NRZ
0015437743-0053941816.JPG
© Hans Blossey
0014662389-0053941818.JPG
© Hans Blossey
Tausende Fahrzeuge fahren täglich an der Anschlussstelle Duisburg-Kaiserberg in das dortige Kreuz auf die Autobahnen 3 und 40 auf oder von dort ab.
Tausende Fahrzeuge fahren täglich an der Anschlussstelle Duisburg-Kaiserberg in das dortige Kreuz auf die Autobahnen 3 und 40 auf oder von dort ab. © Lars Fröhlich
Im Berufsverkehr staut sich im Kreuz Kaiserberg Tag für Tag eine Blechlawine: Am 18. Juli 2010 war es auch voll. Beim „Still-Leben“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 strömten Zehntausende auf die gesperrte Autobahn.
Im Berufsverkehr staut sich im Kreuz Kaiserberg Tag für Tag eine Blechlawine: Am 18. Juli 2010 war es auch voll. Beim „Still-Leben“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 strömten Zehntausende auf die gesperrte Autobahn. © Lars Fröhlich
1/21

1969 wurde der Neubau für den Verkehr freigegeben. Er trug bis 1992 den Namen „Duisburg-Kaiserberg“, dann wurde der Städtename gestrichen. Heute, am 11. Juni 2014, zeigt der Suchmaschinenbetreiber Bing, mit rund 2,4 Prozent Marktanteil im April diesen Jahres, die Nummer zwei unter den Suchmaschinen, den Spaghettiknoten als Startbild.