Es ist Sommer, und das bedeutet für viele Musik-Fans in jedem Jahr: Open-Air-Saison. Und wer braucht schon gigantische Festivals wie Rock am Ring, wenn es auch eine bis zwei Nummern kleiner geht. In Rheinhausen steht am Samstag, 14. Juni, wieder das Tempel-Open-Air-Folkfestival an. Die Veranstaltung findet zum 21. Mal statt, der Eintritt ist wie immer frei. Ab 15 Uhr spielen rund um das Jugendzentrum Tempel insgesamt neun Bands auf zwei verschiedenen Bühnen.
Party auf zwei Bühnen
Los geht es am Samstag um 15 Uhr mit einer echten Legende auf der Wiesenbühne. Mit den „Pogues“ stand Jamie Clarke schon in den 90-ern auf der Bühne, jetzt tourt er mit seiner neuen Band, die den selbstbewussten Namen Jamie Clarke’s Perfect trägt. Im Anschluss daran spielt das SkaZka Orchestra auf derselben Bühne auf. Die Band nennt ihre Musik „Balkan-Klezmer-Ska-Jazz“. Das klingt kompliziert, weshalb sie es auch mit dem Satz „Erlaubt ist, was Spaß macht“ übersetzen.
Zur gleichen Zeit spielen auf der Mühlenbühne We Used To Be Tourists. Die Kölner machen melancholischen Indie-Folk und haben schon Erfahrungen im Vorprogramm von „The Fratellis“ gesammelt. Im ähnlichen Stil geht es um 17 Uhr mit dem Singer-Songwriter Antun Opic auf der Mühlenbühne weiter, während ab 17.30 Uhr der Keston Cobbler’s Club den handgemachten Folk feiert. Die Band empfiehlt dem Publikums wärmstens, sich Schuhe mit dicken Sohlen mitzubringen, denn mit den Briten soll getanzt werden.
Bei Jamaram stehen gleich acht Musiker ab 19.30 Uhr auf der Mühlenbühne. Die Einflüsse der Münchner sind Latin, Reggae, Ska und Afro. Laut den Veranstaltern ist das eine „explosive“ Mischung, die vor allem live ihre Wirkung entfacht.
Auf der Mühlenbühne spielt ab 19 Uhr eine Künstlerin, die von den Tempel-Festival-Machern als Geheimtipp eingestuft wird. Minnie Marks habe eine „faszinierende Blues-Stimme“ und überzeuge durch „virtuoses Gitarrenspiel“. „Dirty Sweet Rock ‘n’ Roll“ nennt sich das und wird in Fachkreisen bereits mit der Musik von Janis Joplin verglichen.
Tanga Elektra spielen inzwischen bereits zum dritten Mal in Rheinhausen und gehören zu den absoluten Publikumslieblingen. Mit Loopstation und Geige machen sie ihre eigene Art von „Folk-Funk“. Der Veranstalter sieht diese Abweichung aber locker und sagt: „ Alles ist Folk“
Schon im letzten Jahr wussten We Invented Paris auf der Wiesenbühne zu überzeugen und sollen das auch in diesem Jahr ab 21.30 Uhr wieder tun. Die Band mit den Schweizer Wurzeln spielt 2014 auch die ganz großen Veranstaltungen, unter anderem das Hurricane-Festival in Niedersachsen, und ist somit ein würdiger Headliner für das Tempel-Festival. Sie wollen „in Musik gegossene Lebensfreude“ ausdrücken, was für ein emotionales Finale des 21. Open-Air-Folk-Festivals spricht.