„Wir erfinden nicht in einem Underground-Laden den Punk neu“, erklärt Jupp Goetz. Und das hätte man dem ruhigen Mann mit der weichen Stimme auch nicht zugetraut. „Es ist einfach nur gutes Handwerk“, sagt er . Na, da traut man ihm und seiner Band Trionova doch mehr zu. Und es ist auch mehr, was die Duisburger und das befreundete Trio Small Is Beautiful aus Essen am 18. Juni im Grammatikoff auf die Bühne bringen. Bekannte Lieder bekommen in akustischer Besetzung einen neuen Anstrich, mit viel Einfühlsamkeit und funkelnder Musikalität.
Ob an Sonntagen im voll besetzten Café Steinbruch oder vor Hunderten von Menschen bei „Jazz auf’m Plazz“ – Trionova vermögen das Duisburger Publikum schon lange zu begeistern. Nicht anders läuft es mit Small Is Beautiful in Essen. Im letzten Jahr haben die beiden Gruppen dann zusammengeschmissen, sind gemeinsam in den beiden Städten aufgetreten. „Das ist einfach Ruhrpott“, sagt Goetz, „wir überwinden Stadtgrenzen.“ Wenn der Musiker über seine Kollegen spricht, merkt man, dass er selber Fan geblieben ist. „Small Is Beautiful ist eine Band, die einfach großartig singt. Minerva ist nicht umsonst mit Bobby McFerrin auf Tour, und bei Markus würde ich nicht zucken, ihn neben Peter Gabriel zu setzen“, erzählt Jupp. „Der hat ein Timbre, das kannst du nicht kaufen. Das kannst du auch nicht lernen. Deshalb stehen wir so auf ihre Musik.“
Dem Duisburger Publikum scheint es nicht anders zu ergehen. Bei der Premiere des musikalischen Austauschs, der „Trionale“, kamen im letzten Jahr auf Anhieb rund 300 Besucher. „Damals haben wir zum Beispiel ‚A Horse With No Name’ gesungen und das Publikum summte noch zehn Minuten lang weiter“, sagt Goetz rückblickend. Die Begeisterung der sechs Musiker – die bei der „Trionale“ in den bekannten Trios, aber auch untereinander gemischt oder alle gemeinsam auftreten – springt leicht über. „Auch Leute, die keine Cover-Freunde sind, haben ihre Freude daran.“ Denn was Jupp „Handwerk“ nennt, scheint eben ein bisschen mehr zu sein.