Deutliche Urteile standen gestern am Ende eines mehrere Monate währenden Verfahrens vor dem Landgericht gegen aus Rumänien stammende Einbrecher: Ein 36-jähriger Duisburger muss wegen mehrfachen Wohnungseinbruchsdiebstahls und zweier Einbrüche in eine Firma vier Jahre hinter Gitter. Ein 20-jähriger Komplize wurde wegen Mitwirkung an einigen der Taten zu einer 18-monatigen Jugendstrafe verurteilt.
Zwischen April und Juli 2013 hatten die beiden Angeklagten gemeinsam mit wechselnden Mittätern im Raum Duisburg Einbrüche begangen. Stets ging die Bande dabei nach demselben Schema vor: Lohnend erscheinende Objekte wurden ausgekundschaftet, durch Klingeln an der Tür wurde geprüft, ob jemand Zuhause war. Regte sich nichts, so hebelten die Täter Terrassentüren oder andere, an schlecht einsehbaren Stellen befindliche Zugänge auf und nahmen Bargeld, Schmuck und Elektronikartikel mit.
Innerhalb von zwei Wochen drangen die Einbrecher gleich zwei Mal in die Räume einer Firma in Meiderich ein und offenbarten dabei eine erhebliche kriminelle Energie: Nachdem sie das Objekt über Tage ausgekundschaftet hatten, überstiegen sie Mauern - teilweise mit Kletterhilfen - und durchbrachen eine Betonwand. 300 Kilo Kupfer und Nickel verschwanden aus einer Lagerhalle. Allerdings blieb unklar, ob das Metall ausschließlich von den Angeklagten erbeutet wurde. Offenbar operierten dort weitere Diebes-Gruppen. „Günstige Gelegenheiten sprechen sich herum“, kommentierte der Vorsitzende.
Auf frischer Tat gefasst
Beim zweiten Einbruch waren die beiden Angeklagten geschnappt worden. In ihrem Auto fand sich diverses Einbruchswerkzeug und eine Edelstahlscheibe.
Bei mehreren Einbrüchen blieb es allerdings beim Versuch, weil die Diebe gestört wurden. Die Beute betrug am Ende nur wenige Tausend Euro. Der angerichtete Sachschaden war deutlich höher. Beim Urteil hob das Gericht hervor, das auch die psychischen Folgen für Menschen, in deren Wohnungen eingebrochen wurde, erheblich seien.
Drei Mitangeklagte, die deutlich früher als die gestern abgeurteilten Täter ein Geständnis ablegten, waren bereits im Mai zu Gefängnisstrafen zwischen 15 und 18 Monaten verurteilt worden.
So deutlich wie die Urteile waren auch die Worte, die der Vorsitzende zum Abschluss fand: Es sei allgemein bekannt, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche dramatisch gestiegen sei. „Wer eins und eins zusammenzählen kann, weiß auch die Ursachen.“ Die beiden Angeklagten hätten jedenfalls ihren Anteil daran.