Die deutsche Nationalmannschaft reist nach Brasilien, um Weltmeister zu werden. In acht Tagen beginnt die WM, das erste Spiel von Jogis Jungs wird in zwölf Tagen angepfiffen. Hansi Flick, Assistenztrainer der Mannschaft, berichtete beim von Manni Breuckmann moderierten Talkabend im Landhaus Milser in Huckingen von der Vorbereitung und verriet, wie die Kicker den Pokal holen wollen. Ebenfalls dabei: DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Auch der MSV-Fan zeigte sich optimistisch.

Klar gehöre Deutschland zu den Favoriten, sagte Flick, doch man dürfe andere Top-Teams nicht außer Acht lassen. „Wir wollen Weltmeister werden, aber auch andere haben die Qualität dazu“, so Flick. Zu dem engeren Kreis der Top-Favoriten zählt er die üblichen Verdächtigen: Brasilien, Argentinien, Spanien und Italien. Einen Geheimtipp, der mittlerweile vielleicht gar nicht mehr so geheim ist, hat er auch: „Belgien ist sehr stark.“

Das beste Trainingslager

In seinem Glauben, dass die Mannschaft es weit bringen kann, wurde der 49-Jährige im kürzlich abgeschlossenen Trainingslager bestärkt: „Ich war bei vier Turnieren dabei und das war das mit Abstand beste Trainingslager. Ich bin guter Dinge“, sagte er und lobte vor allem junge Talente wie Durm und Draxler.

Breuckmann fragte Flick nach den Gründen für die Entscheidung, mit Miroslav Klose nur einen echten Stürmer mitzunehmen: „Es gab da ja viel Kritik und auch ich dachte eigentlich, dass es gut sei, den einen oder anderen Mittelstürmer als Reserve mitzunehmen“, sagte Breuckmann vorsichtig. Flick hielt dagegen: „Wir sind trotzdem sehr flexibel in der Offensive, da wir Götz, Müller und Podolski haben. Die können vorne auf verschiedenen Positionen spielen.“

Ebenfalls Thema: Die Vorbildfunktion der Spieler. Breuckmann spielte auf Großkreuz an, der kürzlich in einer Lobby urinierte. „Er war angetrunken. Wir haben aber jetzt mit ihm gesprochen“, erklärte Flick. Breuckmann kommentierte in unnachahmlicher Art: „Angetrunken? Der war hacke!“ Die rund 60 Gäste amüsierten sich köstlich und auch Flick lachte, schob jedoch nach: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch einmal vorkommt.“

An das Projekt „Titelgewinn am Zuckerhut“ glaubt auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der bei der WM für Logistik und die Aufgaben im Hintergrund zuständig ist. Er sagte, dass er davon überzeugt sei, dass Deutschland weit kommen kann. Er berichtete, dass Brasilien gut gerüstet sei: „Es ist fast alles fertig. Dass auch jetzt noch gearbeitet wird, ist normal und war bei anderen Turnieren andernorts genauso.“ Er räumte jedoch ein, dass man in Zukunft bei der Vergabe der Austragungsorte genauer hinsehen müsse. Im Großen und Ganzen sei Brasilien aber als Gastgeber für die WM geeignet.

Für Duisburg wünscht sich der ehemalige MSV-Vorstandsvorsitzende, dass es finanziell bergauf geht und der Verein bald in höheren Ligen spielt: „Der MSV wird immer mein Verein sein“, sagte er.