Das war bekanntlich knapp: Mit 2195 zu 2193 Stimmen gewann der CDU-Kandidat Thomas Susen bei der Ratswahl denkbar knapp mit zwei Stimmen Vorsprung gegen den SPD-Kontrahenten Ercan Idik den Wahlkreis 35 Mündelheim/Hüttenheim-Süd/Ungelsheim/Huckingen-Süd und damit das einzige Direktmandat für die Union. Nach dem Fotofinish-Ausgang vom ­Wahlsonntag wurden Stimmen laut, den Wahlkreis nochmals auszuzählen. Es hieß gar am Wahlabend, er sei zweimal gezählt worden. Jetzt stellte Wahlkreisleiter Peter Langner im Wahlausschuss am Montag aber klar: Es ­wurde nicht nachgezählt und es wird auch nicht nachgezählt, beschied er der nachfragenden SPD.

Das Wahlrecht ist sensibel: Einfach mal zur Kontrolle später nachzählen, ist nicht erlaubt. Es gilt die Zählarbeit der Wahlvorstände, sie sind das „vollziehende Organ“, so Langner. Schließlich hätten fünf Menschen das Stimmergebnis mit ihrer Unterschrift attestiert. Das Wahlamt prüfe lediglich die Protokolle der Auszählung. „Und da hat es keinerlei Hinweise gegeben“, an der Ordnungsmäßigkeit zu zweifeln – also keine durchgestrichenen oder geänderten Zahlen oder andere Auffälligkeiten. „Wir haben daher keine Anlass für die nächste Eskalationsstufe zum Nachzählen gesehen“, erklärte Langner. Bei einem möglichen Widerspruch gegen die Feststellung des Wahlergebnisses, der binnen vier Wochen möglich ist, sind plausible Gründe nötig, die über „Hörensagen“ hinausgehen.