Grimm sitzt am liebsten gemütlich im Sessel und löst in Ruhe sein Märchenkreuzworträtsel. Das ist auch fast gelöst, nur das Geschwisterpaar aus dem Märchen von Hänsel und Gretel will einfach nicht passen. Als Gebrr von der Schule kommt, ist es schnell vorbei mit Grimms Ruhe. Gebrr will wieder Mausespeck, hat wieder mal keine Lust, Hausaufgaben zu machen – und vor allem: Wann liest Grimm endlich mal wieder ein Märchen vor?
Das ist der Ausgangspunkt der neuen Produktion des Theaters „Kreuz & Quer“, die am Freitag, 6. Juni, um 16.30 Uhr beim Kinderkultur-Festival im Innenhafen Premiere hat. Zum sechsten Mal beschäftigen sich Rainer Besel und Esther Krause-Paulus in einem Clownsstück für Kinder ab vier Jahren mit einem Grimm-Märchen. Und wie so oft ist der Titel ein lustiger Zungenbrecher: „Gränsel & Hetel verwirrten sich im Wald.“ Auch bleibt das Duisburger Theater dabei, zwar Motive aus Märchen zu verwenden, sie aber ordentlich durcheinander zu wirbeln; da kann es auch passieren, dass sich Rotkäppchen und der Wolf in den fremden Wald verirren. Bei den „Kreuz & Quer“-Stücken entstehen Situationen, die Kindern ziemlich bekannt vorkommen. Zum Beispiel, dass der kleine Bruder, der natürlich nicht der Unterlegene sein will, oft Angst hat. Und dass die große Schwester behauptet, sie können alles regeln, was dann aber nicht immer klappt. Darüber wird wiederum gern gestritten. Auch fühlen sich Kinder gelegentlich an Mama und Papa erinnert. Vorab verrät Besel noch, dass die Geschichte viel lustiger wird als das Grimm-Märchen. Ein Beispiel: „Die Hexe wird nicht in den Ofen geschubst.“
Regie hat wieder Thos Renneberg geführt, das Stück dauert 50 Minuten. Nach der Premiere geht „Kreuz & Quer“ auf Tour, erst am 21. September ist „Gränsel & Hetel“ wieder in Duisburg im Steinhof zu sehen. Im Kulturzentrum im Süden laufen auch seit zwei Monaten die Proben. Nachdem es diesmal große Probleme mit einem Probenraum gegeben habe, sei man dem Steinhof-Team besonders dankbar. „Hier sind alle nett und es läuft ganz problemlos“, so Besel.