Duissern..
Am morgigen Sonntag findet die Europawahl statt. „In Duisburg wird die Deutsch-Französische Freundschaft intensiv gepflegt“, betont Pfarrer Bernd Lücking. Seit mehr als 60 Jahren besuchen sich die Pfarre St. Elisabeth und die Katholiken aus Auxerre im Burgund gegenseitig. Nun waren die Duisserner wieder zu Besuch in Frankreich.
Begegnung zweier Pfarrer
„Eigentlich fing alles schon vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg an: 1949 trafen sich Realschullehrer ,Kaplan’ Heinrich Konermann aus Duisburg und der Deutschlehrer Abbé Henri Rivière“, erinnert sich Rainer Bohn. Der Beginn der langjährigen Freundschaft. In den 50er Jahren treffen sich die Schüler aus beiden Städten in Zeltlagern, beim Schüleraustausch. „Im Mittelpunkt stand die Versöhnung nach dem Krieg und am Europagedanken zu arbeiten“, so Bohn.
1960 bis 1964 erfolgte mit tatkräftiger Hilfe der St.-Elisabeth-Gemeinde der Bau der St.-Marsus-Kirche in Auxerre. Pfarrpatron und historisches Bindeglied zwischen den Bistümern Auxerre und Essen ist der Heilige Marsus, Missionar aus Rom und sozusagen erster Pastor von Auxerre, dessen Reliquien vor genau 1150 Jahren in die Gegend von Höxter und um das Jahr 1000 ins Essener Münster, die Bischofskirche des jetzigen Bistums Essen, überführt wurden. Im April 1964 kehrt St. Marsus in Form einer Reliquie von Essen nach Auxerre zurück, als die Marsuskirche vom alten Essener Bischof Hengsbach geweiht wird. Und Bundeskanzler Adenauer stiftet das große Kreuz der Kirche.
Seitdem wirken Abbé Rivière, Abbé Grellard und die hiesigen Pfarrer Köhne, Konermann, Freyaldenhoven und Lücking sowie die vielen Gemeindemitglieder von St. Elisabeth und St. Marsus an der persönlichen Ausgestaltung der Freundschaft mit. In diesem Jahr feierte das St.-Marsus-Gotteshaus schließlich den 50. Jahrestag ihrer Kirchweihe. Aus Duisburg machte sich natürlich eine Delegation zum Gratulieren auf den Weg. Als Gastgeschenk überreichten die deutschen Gäste etwa ein Messgewand.
Abbé Grellard freute sich: „Diejenigen, die dieses Abenteuer seit dem Anfang der St.-Marsus-Kirche miterlebt haben, hinterlassen uns ein Erbe an Glaube, Brüderlichkeit und Zuversicht sowie die Hoffnung, dass dieses Werk der Brüderlichkeit - auch im Blick auf Europa - fortgesetzt wird.“