Terry Reintke ist zwar erst 27 Jahre alt, engagiert sich aber bereits seit zehn Jahren für die grüne Jugend im Ruhrgebiet und auf Bundesebene. Vor allem mit Europathemen hat sich die gebürtige Gelsenkirchenerin befasst. Sie war viel in Europas Krisenländern unterwegs und hat erlebt, was die Jugendarbeitslosigkeit für die jungen Erwachsenen bedeutet – in Spanien zum Beispiel. „Dort sind 60 Prozent arbeitslos und 80 Prozent der über Dreißigjährigen müssen wieder bei ihren Eltern einziehen.“ Dagegen müsse etwas unternommen werden, etwa, indem man allen jungen Menschen unter 25 Jahren nach vier Monaten Arbeitslosigkeit zumindest einen Praktikumsplatz anbietet. Bei den jungen Leuten müsse ankommen: „Die EU ist ein Glücksfall und tut was für uns.“

Auch das Freihandelsabkommen mit den USA sei ein großes Thema im Wahlkampf. Die Leute hätten Sorge, dass beispielsweise gentechnisch veränderte Lebensmittel angeboten werden und welche Auswirkungen das Abkommen noch habe. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Debatte über Zuwanderung. Terry Reintke macht klar: „Arbeitnehmerfreizügigkeit ist eine wichtige Säule europäischer Politik und die Mehrheit der Menschen, die nach Deutschland kommt, hat eine sozialversicherungspflichtige Arbeit.“ Nichtsdestotrotz müssten die Kommunen bei der Integration der Menschen unterstützt werden.

Die Politikwissenschaftlerin, die in Berlin und Edinburgh studiert hat, weiß, dass viel Arbeit auf sie wartet. Sie steht auf einem aussichtsreichen neunten Listenplatz. „Aber ich bin jung, motiviert und brenne für Europa.“