Hell, großzügig und schick sieht er aus, der neue Duisburger Bildungsstandort im Aufbau, den gestern Oberbürgermeister Sören Link zusammen mit seinen zuständigen Beigeordneten für Stadtplanung und Kultur, sowie Direktoren von Stadtbibliothek und VHS inspizierte. „Es ist gut, dass die Bauarbeiten am Stadtfenster nun endlich und verlässlich vorangehen“, sagte der OB in der offiziellen Runde. Und Bauherr Axel Funke, Vorstandschef von Fokus Development machte gestern eine zufriedene Miene – angesichts des Lobes und der Anerkennung durch die künftige, langjährige Ankermieterin, die Stadt Duisburg.

Denn mindestens 25 Jahre lang sollen am neuen Standort Steinsche Gasse die neue Stadtbibliothek und die ebenso nagelneue Volkshochschule, erstmals vereint an einem gemeinsamen Standort von 11.000 qm Nutzfläche, die Duisburger und die Nutzer vom Niederrhein mit Wissen und Bildung versorgen.

Noch müssen sich die künftigen Nutzer ein wenig gedulden, denn erst im August dieses Jahres wird der Bauherr das fertiggestellte Gebäude an die Mieterin übergeben können. Diese muss dann aber noch für mindestens sechs Millionen Euro das Notwendige einbauen, damit auf 7500 qm dann die Bibliothek und auf 3500 qm die neue VHS ihren Betrieb aufnehmen könne. Die VHS will dies bereits im Herbst 2014 tun und im Jahr darauf bereits zu einem internationalen Kongress der Volkshochschulen zum Thema „Weiterbildung“ einladen. Die Stadtbibliothek, die zunächst noch mit neuester Informationstechnik u. a. für Selbstverbuchungs- und Rückgabestationen ausgerüstet werden muss, wird aber erst im März/April 2015 ihre Kund-schaft an der neuen Adresse empfangen können. Davor wird sogar die alte Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße 5 mindestens zwei, möglicherweise sogar drei Monate lang geschlossen sein – für den Umzug. Während gestern bei der Baustellen-Besichtigung – passend elf Tage vor der Kommunalwahl – 60 bis 70 emsige Handwerker optisch wie akustisch der staunenden Presse eine schöne Kulisse für Bilder und Töne verschafften, skizzierten die beiden Institutsleiter ihre künftigen Aktionsräume.

Bibliotheksdirektor Jan-Pieter Barbian beschrieb das räumliche und inhaltliche Zusammenspiel von Medienbereichen, Internet-, Lern- und PC-Arbeitsbereichen, zeigte Flächen für den Veranstaltungsbereich und das künftige Literaturbistro auf. Markierte gläserne Nischen, in denen bibliophile Schätze präsentiert sein werden, skizzierte in der 1. Etage die neu konzeptionierte Kinder- und Jugendbibliothek mit u.a. dem „Teen Point“ und dem Schüler-Center.

VHS-Direktor Gerd Jahn zeigte sich glücklich, dass er noch in seiner Dienstzeit eine VHS an einem einzigen Standort erleben werde, mit 18 neuen Schulungsräumen, einem Musik- und Kunstraum. Alle Räume ausgestattet mit elektronischen Wandtafeln (Whiteboards), freies W-Lan für die Kundschaft und natürlich auch ein Lern-Café zum Entspannen. Im Untergeschoss wartet Bildung aus der Vorzeit - archäologische Funde der alten Stadtmauer, die für Bildungszwecke nutzbar gemacht werden sollen. Aber - alles dauert eben noch knapp ein Jahr, bis es dann mit einem großen Fest für die Bürger eröffnet werden wird.