Pendler in und nach Duisburg haben sich schneller an die A59-Sperrung gewöhnt, als erwartet. Nach dem Chaos-Montag vor einer Woche habe sich der Verkehr zwar zäh, aber fließend normalisiert, berichten Fachleute. Annegret Schaber, Projektleiterin bei der Baubehörde Straßen NRW: „Es läuft den Umständen entsprechend gut.“

„Dass der Verkehr nach Beginn der Sperrung abnehmen wird, wussten wir“, sagt Michael Ulbricht, Verkehrsplaner bei der Stadt. „Aber das dauert normalerweise zwei Wochen. Dafür, dass wir die Duisburger Hauptschlagader gesperrt haben, ist es hier schnell gegangen.“ Die Straßen sind zwar voll und die Blechkolonne wälzt sich Wagen an Wagen durch die Stadt. „Aber der Verkehr fließt.“

Polizeisprecher Ramon van der Maat bestätigt die Einschätzung: „Abgesehen vom Montag gab es keine Auffälligkeiten. Die Straßen sind voller, aber der Verkehr verteilt sich. Die Stadt steht nicht komplett still.“

Die A3 als Hauptumgehung funktioniere gut, haben Ulbricht und andere Fachleute bei täglichen Kontrollfahrten festgestellt. „Zwar nicht mit 120, aber mit Tempo 70 oder 80 kommt man durch.“ Die anfangs tägliche Expertenrunde wird ab sofort nur noch zweimal pro Woche tagen, um notfalls nachzusteuern. Ulbricht: „Wir bleiben flexibel. So eine Baustelle ist ja ‘ne dynamische Angelegenheit.“

Es könnte aber noch besser laufen, wenn es gelinge, die Zahl der Fahrzeuge (40 000 von der A59 müssen auf andere Strecken umverteilt werden) weiter zu verringern. Zum Beispiel durch Fahrgemeinschaften. Der Planer appelliert, solche Zusammenschlüsse zu bilden. „99 % der Fahrzeuge sind nur mit einer Person besetzt. Das sollten Sie mal ganz dick schreiben“, sagt er im WAZ-Gespräch.

Die Situation im innerstädtischen Nahverkehr hat sich zwar entspannt, aber nicht vollständig. „Es ist mal vormittags, mal nachmittags voller auf den Straßen und Donnerstag war nichts, gar nichts. Da haben wir uns gefragt, wo die Leute alle sind. Eine Regelmäßigkeit ist dabei nicht zu erkennen“, sagt DVG-Sprecherin Anamaria Preuss. Busse haben nach wie vor Probleme, im zähen Verkehr mitzurollen. Noch immer kommt es bisweilen zu Verspätungen von bis zu 60 Minuten. Besser rollen dagegen die Straßenbahnen, entsprechend steigt die Zahl der Tram-Fahrgäste weiter. „Mit der Bahn am Stau vorbeifahren – das ist schon ‘ne Ansage“, lacht Preuss.

Wie eng das Ausweichsystem indes genäht ist, zeigte am Montag ein Unfall auf der A42 bei Kamp-Lintfort. Wer den Stau dort umfahren wollte, landete auf der A3 und stand – im Stau.