Er hat Chancen, der nächste Kommissionspräsident der Europäischen Union zu werden und damit einer der wichtigsten Männer Europas. Jetzt kam Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments und Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl am 25. Mai, zu einem Besuch zu Thyssen-Krupp Steel nach Duisburg.
Beim Treffen mit dem Vorstand des Stahlherstellers informierte er sich über die aktuelle Situation in der Branche und die Auswirkungen auf die einzelnen Werke. „Europa muss Industriestandort bleiben“, betonte Schulz bei seinem Besuch. Der Standort in Duisburg beweise täglich, dass hier eine wettbewerbsfähige Stahlproduktion weiterhin möglich sei.
Dabei sei auch klar gestellt worden, so Konzernbetriebsratsvorsitzender Willi Segerath, dass die Entlastung der heimischen Stahlindustrie von der EEG-Umlage im Zuge der deutschen Energiewende keine Subvention sei, sondern notwendig im internationalen Wettbewerb mit Anbietern, die von dieser Umlage nicht betroffen sind.
Für die Arbeitnehmervertreter war auch wichtig, dass sich der Spitzen-Sozialdemokrat für Europa klar für den Erhalt der industriellen Wertschöpfung aussprach. Segerath zum Wert der Industrie: „Die hat uns in der Bundesrepublik gut getan in der Wirtschaftskrise 2008 und 2009.“ Einig seien sich Schulz und Betriebsrat auch gewesen, was die Stärkung des europäischen Parlaments angehe. Die sei unter anderem nötig, sagt Segerath, wenn man ernsthaft eine Regulierung der Finanzmärkte anstrebe.
Auf seinem Rundgang durchs Werk besichtigte der 58-jährige Schulz auch den neuen Hochofen 8 in Hamborn. Dort sprach Schulz unter anderem mit einigen spanischen Mitarbeitern, die vor einigen Wochen nach Duisburg gekommen waren, um hier zu arbeiten.