Defekte Schweißnaht war die Ursache für das Auslaufen. Wanne nahm auslaufendes Material auf. Grillo: Gefahr bestand nie

300 Liter Abfallschwefelsäure sind in der Nacht zum Samstag bei den Grillo-Werken in Hamborn in der Spaltanlage aus einem Kesselwagen ausgetreten, der insgesamt 30 Tonnen geladen hatte. Schuld war eine defekte Schweißnaht.

Die Berufsfeuerwehr war um 2.58 Uhr vor Ort. Um 4.55 Uhr war für sie der Fall allerdings erledigt - der Einsatz wurde an die Grillo-Werksfeuerwehr übergeben. Gefahr habe nie bestanden, sagte Grillo-Vorstand Klaus Driemel der Reaktion auf Nachfrage. Die Auffang-Wanne, in der der Kesselwagen zum Entladen stand, hätte auch den kompletten Tankinhalt aufnehmen können, ohne dass etwas übergelaufen wäre. Die Berufsfeuerwehr sei nur durch ein Missverständnis alarmiert worden, sagt Driemel. Eigentlich sollte nur die Werksfeuerwehr diese kleine Menge in Schutzanzügen aus der Wanne beseitigen. Von der Säure verarbeiten die Grillo-Werke jährlich 120 000 Tonnen. Dr. Detlef Feldmann, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion Die Linke und Mitglied im Umweltausschuss: "Wir fordern eine quantitative Risikoanalyse für Grillo, aber auch für alle anderen Betriebe, die der Störfall-Verordnung unterliegen. Unabhängig davon wollen wir eine vollständige und schnelle Aufklärung des aktuellen Störfalls. Die Öffentlichkeit muss wissen, was auf dem Spiel steht." Der Umweltausschuss solle in der nächsten Sitzung darüber beraten.